„Seid nicht traurig, wenn ihr mal etwas nicht gleich erreichen könnt. Wenn ihr ein Ziel habt, dann werdet ihr es schaffen.“ Diese Botschaft gab Dr. Umes den jungen Studenten der KinderUni mit auf ihren Weg, nachdem er ihnen von seiner abenteuerlichen Flucht aus Sri Lanka und der Verwirklichung seines Berufstraums erzählt hatte.
Der Arzt mit dem vollständigen Namen Umeswaran Arunagirinathan, der am Rhön-Klinikum zum Herzchirurgen ausgebildet wird, veröffentlichte die Bücher „Allein auf der Flucht“ und „Der fremde Deutsche“ und hielt schon zahlreiche Vorträge über seine Erfahrungen als Ausländer in der neuen Heimat. Jetzt war es etwas Neues für ihn, vor Kindern zu sprechen. Er nahm die Herausforderung an und war hinterher ganz begeistert, wie intensiv die Mädchen und Jungen seinen Ausführungen folgten und mit Fragen begleiteten.
Total beeindruckend zeigten sich die KinderUni-Studenten davon, dass der Schlepper in Sri Lanka der Mutter des zwölfjährigen Umes versichert hatte, in fünf Tagen werde er bei seinem Onkel in Hamburg sein, und dass daraus acht lange Monate wurden, die im September 1991 in Frankfurt endeten. Die erste Pizza seines Lebens, die Umes dort bekam, hat er nicht gegessen, weil sie in der Mitte rot war – der mittlerweile 13-Jährige vermutete Blut.
Die Familie von Umes lernten die Kinder im Bild kennen, die traditionelle tamilisch-hinduistische Kleidung faszinierte sie ebenso wie der rote Punkt auf der Stirn der Mutter als Zeichen dafür, dass sie verheiratet ist. Genau wollten sie wissen, wie das war mit dem Bürgerkrieg in Sri Lanka, und warum sich die Eltern entschlossen, Umes einem Schlepper anzuvertrauen. Und sie spürten, wie dankbar Umes den Eltern ist, dass sie es taten. Das Hauptanliegen des Dozenten, für Offenheit gegenüber Menschen aus anderen Ländern zu werben, fiel bei den KinderUni-Studenten auf fruchtbaren Boden.