Es gab viel zu besprechen, zu beraten und zu beschließen in der jüngsten Gemeinderatssitzung der Marktgemeinde Saal. Eines der Themen: Die Umgehungsstraße, die von vielen Dorfbewohnern, zum Großteil Unterstützer der Bürgerinitiative für die Ortsumgehung Saal (BIOS), schon seit längerem gefordert wird.
Unlängst hatte sich der Saaler Gemeinderat dafür ausgesprochen, in Sachen Ortsumgehung einen Bürgerentscheid durchzuführen (wir berichteten mehrfach). In seiner Sitzung am Freitagabend machte das Gemeindeparlament nun Nägel mit Köpfen: Es erließ eine entsprechende Satzung zum Bürgerbegehren und zum Bürgerentscheid und legte auch den Termin fest: Abgestimmt wird am Sonntag, 25. November. Dann werden alle Bürger der Marktgemeinde Gelegenheit haben, ihre Meinung für oder gegen die umstrittene Umgehungstrasse klar und deutlich abzugeben.
Bürgermeister Georg Böhm hatte zur Sitzung am Freitag auch Tina Büdel. Managerin der Kommunalen Allianz Fränkischer Grabfeldgau, eingeladen, die unter anderem über die Umsetzung der Projekte aus dem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) informierte. So seien in Sachen Fremdenverkehr viele Radwandertafeln aufgestellt worden, wobei am Radwegenetz ständig gearbeitet werde. Auch werde rege an der Leerstandserhebung gearbeitet. Auch Stammtische von Vereinen und Ehrenamtsgruppen, Arbeitsgruppen von Gastgebern und Direktvermarktern sowie das Heben der heimatlichen Schätze seien wichtige Bestandteile der Projekte. Um diese bereits entstandenen Projekte zu pflegen und neue zur Verwirklichung zu bringen, habe das Amt für Ländliche Entwicklung in Aussicht gestellt, das Projektmanagement für weitere zwei Jahre zu fördern. Der Gemeinderat war von den Ausführungen der Geografin sichtlich beeindruckt stimmte der Fortsetzung des ILEK-Projektes zu.
Auf Anfrage des Wasserwartes Holger Pecat für die Erweiterung des Prozessleitsystems der Wasserversorgungsanlage erhielt die Gemeinde ein Angebot der Firma Siemens (Würzburg). Dies umfasste die Umsetzung eines Computers vom Hochbehälter zum Bauhof, die Installation einer Störmeldersoftware, die Errichtung eines Fernzugriffs von externen Rechnern und die Anbindung des Hochbehälters an das Leitsystem über ein Modem. Die Angebotssumme belief sich auf 10 115 Euro, für eine eventuelle Schulung für das System vor Ort würden weitere 922 Euro hinzukommen. Nach Abwägung der Kosten und Nutzen sprach sich der Gemeinderat gegen diese Anschaffung aus.
Im Zuge des Änderungsverfahrens des Regionalplans der Region Main-Rhön wurde die Ausweisung weiterer Flächen für Windkraftanlagen beantragt und nochmals das Interesse der Marktgemeinde nach verstärkter Erschließung und Nutzung von erneuerbaren Energien bekräftigt. Für die Beibehaltung des Gebietes WK 56 gebe es durchaus Gründe. So liege die Fläche nordwestlich von Waltershausen, durch diese Lage entstehe kein Schattenwurf zu den umliegenden Gemeinden. Auch werde das Sichtfeld der Bewohner nicht beeinträchtigt. Schallemissionen seien ebenfalls nicht zu erwarten. Die im Rahmen der speziellen Prüfung durchgeführten Erhebungen besonders kollisionsgefährdeter Großvögel, hätten für den zwischen Waltershausen und Wargolshausen gelegenen Bereich keine begründeten Anhaltspunkte für eine Gebietsverkleinerung ergeben. Vielmehr habe sich herausgestellt, dass gerade dieser Teilbereich des WK 56 am konfliktärmsten sei. Somit wurde der Verkleinerung des Gebietes WK 56 (Nähe Weißer Turm) nicht zugestimmt. Mit der Verkleinerung des WK 54 und dem Wegfall des WK 57 zeigte sich der Gemeinderat hingegen einverstanden.