Mit der Enthüllung einer Eichenstele im Stelenfeld von Mellrichstadt im Rahmen der Abschlussveranstaltung steht das Ende der Flurneuordnung Mellrichstadt 3 unmittelbar bevor. Bürgermeister Michael Kraus dankte zu Beginn der Veranstaltung den mitwirkenden Behörden, den örtlichen Vorstandsmitgliedern für ihr Engagement und dem Bauhof für die Ausgestaltung der Veranstaltung. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt entnommen.
Otto Waldmann, stellvertretender Amtsleiter am Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken, gab in seiner Ansprache einen Rückblick auf die über zwanzigjährige Geschichte der Flurneuordnung in Mellrichstadt. Das Verfahren wurde 2001 im Zuge des Projektes "Deutsche Einheit – A71" angeordnet. Zum einen sollten dadurch die Zerschneidung der landwirtschaftlichen Flächen durch die Autobahn und die Bundesstraße B 285 abgemildert und zum anderen auch Maßnahmen zur Landschaftspflege, Natur- und Artenschutz umgesetzt werden.
Durch die Teilnehmergemeinschaft Mellrichstadt 3 wurden nicht nur vorhandene Strukturen gesichert und aufgewertet, sondern auch noch weitere 60 Grünstrukturen mit einer Fläche von 18,2 Hektar neu geschaffen. Zielsetzung war die Anlage eines Biotopverbundsystems zur Stärkung der Biodiversität. Dank konstruktiver Zusammenarbeit mit den Partnerverwaltungen Straßenbauamt und Autobahndirektion wurden die Planungen der Teilnehmergemeinschaft mit Ausgaben von rund 3,2 Millionen Euro relativ zügig umgesetzt.
Über 500 Eigentümer
Auf einer Verfahrensfläche von über 1300 Hektar wurden alle Flurstücke bewertet und das neue Wege- und Gewässernetz vermessen. Danach kamen umfangreiche Verhandlungen mit über 500 Eigentümern, bis letztlich die neue Feldeinteilung abgemarkt, vermessen und im Jahr 2017 übergeben werden konnte. Das Vorhaben konnte nur deshalb so gut gelingen, sagte Waldmann, weil sich die beteiligten Behörden entgegenkommend gezeigt haben und sich insbesondere die Bürgermeister, Feldgeschworenen, Vorstandsmitglieder und zahlreiche Helfer besonders engagiert haben.
Dietmar Balling als Vertreter der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim in der Rhön, dankte den mitwirkenden Personen für die Schaffung des Stelenfeldes. Zum Abschluss erläuterte Julius Plaszczyk, ehemaliger Schüler der Holzbildhauer-Schule und Schöpfer der Eichenstele die Beweggründe und Motivation für sein Kunstobjekt. Bezugnehmend auf das Gleichnis im Markus Evangelium zeigt es einen Sämann bei der Arbeit. An den Seiten der Stele ist der entsprechende Text aus der Bibel eingeschnitzt.