Ich will Spaß, ich will Spaß! Ich geb' Gas, ich geb' Gas! Erinnern Sie sich noch an diese tiefschürfende Liedzeile aus dem Jahr 1982? Neue Deutsche Welle war das. Der 23-jährige Markus Mörl schwärmte da von der Leistungsfähigkeit seines Maserati. Einfacher Text, einfache Melodei – ein Hit damals.
Das waren halt auch noch Zeiten. Euro-Abgasnormen gab es noch nicht. Einen Maserati-Diesel erst recht nicht. Den hat die italienische Nobel-Autoschmiede erst 2013 mit dem Ghibli ins Programm genommen. Drei Liter Hubraum, 275 PS. Spaßfaktor immer noch hoch.
Aber dann kam der Dieselskandal. Aus war es mit dem Spaß für alle Fahrer von Selbstzündern. Zwar wenig CO2, dafür aber zu viele Stickoxide. Seitdem ist der Fahrspaß für viele Dieselfahrer in machen Städten komplett vorbei. Sogar das Fahren ohne Spaß.
An den Kreuzungen soll die Luft – jedenfalls stickoxidmäßig – sauberer sein als in den weihnachtlichen Wohnzimmern, in denen die Adventskerzen mehr Stickoxid in die Luft entlassen als so eine alte Diesel-Schleuder, die nicht mal Euro 1 schafft.
Aber einmal im Jahr, da ist saubere Luft völlig egal. Da wird die Atmosphäre verpestet auf Teufel komm raus: 1. Januar, 0 Uhr. Was da an Böllern, Raketen und inzwischen an ganzen Batterien abgefeuert wird – da müssen viele Diesel lange fahren, um diesen Abgasausstoß zusammenzubringen.
Vielleicht könnten ja Nachbesserungen wie beim Diesel helfen. Ich fürchte nur, dass es da mit Software-Updates nicht getan sein wird. So ein Chip in der Rakete wird kaum Besserung bringen. Es ist wie bei den Autos, eigentlich geht es nur vernünftig mit Hardware-Nachrüstung. So ein kleiner Ad blue-Tank an der Rakete könnte ja Besserung bringen.
Aber eigentlich hilft hardwaremäßig nur eins: der Verzicht auf Treib- und Sprengstoffe. Blöd nur, das könnte mit einem Leistungsverlust verbunden sein. Und so was kommt in Deutschland nicht in Frage. Drum wird es auch diesmal blitzen, krachen, heulen und scheppern, dass es Hund und Katze graust. Von Herzinfarkten bei Reh, Fuchs und Wolf ganz zu schweigen.