Eines vorweg: Das Konzert der Maxim Kowalew Don Kosaken in der Stadtpfarrkirche hätte mehr Besucher verdient. Es war ein Konzertabend, bei dem man die „Seele baumeln lassen konnte“.
Die Sänger füllten mit ihren gewaltigen Stimmen den Kirchenraum, womit sich die Stadtpfarrkirche wieder als idealer Konzertraum präsentierte. In den Liedbeiträgen wurde immer wieder die russische Seele wach – ob das nun russisch-orthodoxe Sakralmusik war oder russische Volksweisen, wie sie im zweiten Teil zu hören waren. Das Konzert war ein einmaliges Erlebnis.
So war es auch kein Wunder, dass die Zuhörer begeistert waren: „Es war einfach wunderschön. Diese Stimmen, da konnte man so richtig abschalten. Ein wunderbarer Konzertabend“. Im ersten Teil des Konzerts widmete sich das siebenköpfige Ensemble verschiedenen Melodien aus der russisch-orthodoxen Liturgie und ruhigen Volksliedern. Zu hören waren neben den bekannten „Abendglocken“ auch das „Ave Maria“ von Johann Sebastian Bach oder „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski.
Im zweiten Teil waren die Titel wesentlich lebhafter. Auf dem Programm standen Kosakenlieder und mitreißende Volkslieder. Titel wie „Schneegestöber“, ein traditionelles russisches Volkslied, war ebenso im Programm wie „Eintönig klingt das Glöcklein“ oder bekannte Lieder wie „Kalinka“. Man muss dazu sagen, dass jeder Sänger auch als Solist überzeugte. Die vielschichtigen Harmonien, gepaart mit der fast körperlichen Präsenz der Musik, begeisterten die Zuhörer in der Stadtpfarrkirche. Der Chor hat in Bad Königshofen gezeigt, dass er sich vor allem durch seine Disziplin auszeichnet, die er dem musikalischen Gesamtleiter Maxim Kowalew zu verdanken hat. Er sieht seine Konzerte unter dem Thema „Singend zu beten und betend zu singen.“
Derlei war in dieser Art wohl selten in der mehr als 500 Jahre alten Stadtpfarrkirche zu hören. Die Maxim Kowalew Don Kosaken haben in Bad Königshofen deutlich gemacht, dass sie das musikalische Erbe der Kosaken in Westeuropa und Skandinavien auf technisch brillantem Niveau aufleben lassen.
Gesamtleiter Kowalew sieht es bis heute als seine Aufgabe, die schönen russischen Melodien zur Freude der Zuhörer erklingen zu lassen und den Geist des alten, und doch unvergänglichen Russlands wachzuhalten.