In dieser Woche wird die Kreuzapotheke unter neuer Leitung in Unsleben eröffnet. Aber nicht im denkmalgeschützten Haus in der Dorfmitte, sondern im Rathaus. Dort hat die Apotheke vorübergehend ihr neues Domizil gefunden, bis die Mietverhältnisse der eigentlichen Apotheke ausgelaufen sind. Im Gemeinderat wurde die Eröffnung begrüßt, wenn selbiger nun auch an einem anderen Ort tagen muss. Das Gremium wich hierfür in die Dorfscheuer aus.
"Ich habe der neuen Apothekerin das Zepter für das Rathaus übergeben", sagte Bürgermeister Michael Gottwald mit einem Lächeln. Wenn die Kreuzapotheke in wenigen Monaten frei wird, soll der Umzug in die eigentlichen Räumlichkeiten erfolgen. So lange darf die Apotheke, die im Dorf als "Not-Kreuzapotheke" bezeichnet wird, im Rathaus bleiben.
Für Schlagzeilen gesorgt
Die Apotheke im Rathaus hat mittlerweile auch überregional für Schlagzeilen gesorgt. Zur Gemeinderatssitzung, in der es aktuelle Infos über das Thema gab, war auch ein Team des Bayerischen Fernsehens gekommen und filmte diesen Tagesordnungspunkt mit. Natürlich nach Zustimmung der Gemeinderäte. "Wir freuen uns mit unseren Mitbürgern, dass wir wieder eine Apotheke im Dorf haben", so Gottwald.
Der Solarpark unweit der Biogasanlage wurde vor nicht allzu langer Zeit in Betrieb genommen. Jetzt will Investor Harald Zwierlein aus Hollstadt den Park bereits in nördlicher Richtung erweitern. Der Gemeinderat gab seine Zustimmung, sämtliche Planungskosten für das Projekt muss der Bauherr übernehmen.
Wo ein Solarpark erfolgreich ans Netz gegangen ist, lässt ein zweiter nicht lange auf sich warten. Am nördlichen Gemeinderand in der Flur Roter Grund/Böls will die Firma Suntec Energiesysteme aus Wolkshausen ebenfalls einen Solarpark errichten. Rund 1,1 Hektar Fläche sollen hierfür zur Verfügung stehen, weitere Flächen kommen auf der Gemarkung Mittelstreu hinzu. Insgesamt sollen auf drei Hektar Ackerflächen Solarmodule installiert werden. Auch hier muss der Investor sämtliche Planungskosten für das Projekt übernehmen, die Gemeinderäte signalisierten ihre Zustimmung. Spektakuläres Highlight dieses Solarparks: Ein Speichermodul soll den tagsüber gewonnenen Strom aufnehmen und 24 Stunden pro Tag zur Verfügung stellen können.
Auf der Suche nach markanten Hinguckern
Eine weitere gute Nachricht konnte Bürgermeister Michael Gottwald verkünden: Die große Baustelle entlang der Hauptstraße zwischen der Kreuzapotheke und der Krone Schenke kann bald fertiggestellt werden. Für den Bereich rund um Pfarrheim und Ärztehaus sucht die Gemeinde mit Architektin Sabine Kunert und Künstler Paul Diestel noch nach markanten Hinguckern. Gottwald zeigte sich zuversichtlich, bald einen "guten Vorschlag" präsentieren zu können.
Das Oberdorf wird mit Glasfaserkabeln für schnelles Internet versehen. Diese müssen allerdings verlegt werden, was die Gemeinde immer wieder vor Probleme stellt. Die Straßen in diesem Bereich wurden in den 1960er und 70er Jahren gebaut und sind sanierungsbedürftig. Durch den Wegfall der Straßenausbaubeitragsbescheide für die Anlieger sieht sich die Gemeinde aber nicht in der Lage, die aufwändige Sanierung in Anbetracht der hohen Kosten stemmen zu können. So bleibt es bei Kompromissen zwischen Kabelverlegungen und Straßensanierungen.
Kontroverse Diskussionen
Kontrovers wurde die Errichtung von Nebengebäuden und einer Einfriedung im Außenbereich in der Sulz diskutiert. Schließlich, so einige Gemeinderäte, könne nur die übergeordnete Baubehörde im Landratsamt über diesen Antrag im Außenbereich entscheiden. Die hatte aber die Gemeinde um das Bemühen einer einvernehmlichen Lösung mit dem Bauherrn gebeten. Letzterer will unter anderem einen Zaun errichten, um Bäume und weitere Pflanzen vor Wildverbiss zu schützen.
Innerhalb des Bebauungsplans "Am Grabiger Weg" will ein weiterer Bauherr seinen Grund und Boden mit einem 1,8 Meter hohen Zaun versehen. Laut Bebauungsplan sind aber nur 1,2 Meter Zaunhöhe erlaubt. Einer Ausnahme wurde nicht zugestimmt.
Die Volksbank Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld hat ihr ehemaliges Bankhaus am Rathausplatz verkauft. Dort soll nun Wohnraum geschaffen werden. Die Regierung von Unterfranken prüft nun, ob sie Fördergelder zurückerstattet haben will. Schließlich wurde die Platzgestaltung vor dem Bankhaus bei der Sanierung des Platzes mit einer nicht unerheblichen Summe gefördert. Eine Entscheidung steht hier noch aus. Der Abwasserkanal dieses Hauses muss zudem auf einer Länge von 15 Metern - der größte Teil davon auf gemeindlichem Grund - in Richtung Feuerwehrhaus saniert werden.
Die Restaurierung der Madonna an der Wechterswinkler Straße ist bald abgeschlossen. Das gereinigte Kunstwerk wird noch mit einer schützenden Lasur versehen. Die Kosten hierfür bleiben im dreistelligen Bereich.