Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „BioLust zwischen Rhön und Mainfranken“, organisiert von den drei unterfränkischen Öko-Modellregionen sowie der hessischen Öko-Modellregion Fulda, präsentierte die Umweltbildungsstätte Oberelsbach in Kooperation mit dem Markt Oberelsbach vergangene Woche eine Führung durch ihren Rhöner Bauerngarten. Was macht einen typischen Bauerngarten aus? Und wie gelingt eine biologische Bewirtschaftung? Diesen Fragen ging Markus Henneberger, staatlich geprüfter Techniker für Garten- und Landschaftsbau, in seiner Führung nach. „Ein eigener Garten ist das Regionalste und Saisonalste, was man machen kann“, erklärte er.
Ein gutes Dutzend Gäste ließ sich den geometrischen Aufbau eines Bauerngartens erläutern, der seit dem Mittelalter unverändert geblieben ist. Aus dem ersten Klostergarten in St. Gallen stammt nämlich das heute typische Wegekreuz, das den Garten aufteilt. Die Bewirtschaftung der einzelnen Beete erfolgt im jährlichen Wechsel und eine ausgeklügelte Fruchtfolge reichert den Boden mit Nährstoffen an. Der Bauerngarten in Oberelsbach wurde im April 2018 angelegt und dient seitdem immer wieder als Lernort für Jung und Alt: Schulklassen nutzen beispielsweise das Gemüse und die Gartenkräuter zum Kochen und erleben so eine regionale Wertschöpfung.
Hübsch anzuschauende Blumen dürfen in keinem Bauerngarten fehlen – auch im Garten der bio-zertifizierten Umweltbildungsstätte nicht. Die Blumenwiese erfüllt aber auch einen Nutzen, denn sie dient Bienen und Bestäubern als Nahrungsquelle und beugt gleichzeitig auf natürliche Weise Schädlingen vor. So vertreibt z. B. die Kapuzinerkresse Blattläuse, wusste Markus Henneberger den Anwesenden zu berichten. Mit weiteren Tipps für den eigenen Garten konnte Henneberger während und nach der Führung den interessierten Hobbygärtnern Rede und Antwort stehen. Für die Blühwiese bedarf es den richtigen Standort im Garten und auch der Boden benötigt Vorbereitungszeit. Die Aussaat sollte im April stattfinden. Zur Erfrischung in der heißen Juni-Sonne wurde hausgemachter Ringelblüten-Minze-Eistee gereicht, der mit dem Honig vom Bienenvolk an der Umweltbildungsstätte gesüßt wurde.