Die freudige Nachricht verkündete Bürgermeister Streit brandaktuell bei der Stadtratssitzung: Die Zentrale Gebührenabrechnungsstelle für Asylbewerber und Aussiedler (GaSt) in Mellrichstadt wird erweitert, dadurch entstehen knapp 60 neue Arbeitsplätze in der Stadt.
Die GaSt, die Ende 2014 ihre Arbeit im Gebäudekomplex neben der ehemaligen Berufsschule aufgenommen hat, war mit 20 Mitarbeiter, größtenteils aus Rhön-Grabfeld und dem benachbarten Thüringen, gestartet und wurde in den vergangenen zwei Jahren sukzessive ausgebaut. Wie Johannes Hardenacke, Pressesprecher der Regierung von Unterfranken, auf Nachfrage mitteilte, soll die Zahl der Mitarbeiter nun auf 100 aufgestockt werden, wenngleich auch einige Teilzeitstellen dabei sind. „Wir sprechen von Köpfen, nicht von Planstellen“, machte er deutlich.
Die GaSt in Mellrichstadt erledigt die Gebührenabrechnung für Asylbewerber und Aussiedler für ganz Bayern, einschließlich der Fälle, die früher über das Landratsamt behandelt wurden, so Hardenacke. Das bedeutet, dass auch die dezentral untergebrachten Flüchtlinge nunmehr in den Zuständigkeitsbereich der Behörde fallen.
Durch den Flüchtlingszustrom insbesondere im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass das Personal bei weitem nicht mehr ausreicht, so Bürgermeister Streit. Die Regierung von Unterfranken habe daher erwogen, eine Außenstelle einzurichten, dabei war wohl auch Schweinfurt im Gespräch. Gemeinsam mit Landrat Thomas Habermann hatte Streit interveniert und auf der Zusage beharrt, dass die zentrale Gebührenabrechnungsstelle im Landkreis Rhön-Grabfeld angesiedelt ist. Wie der Stadtchef auf Nachfrage verdeutlichte, hatte die Regierung dem schließlich zugestimmt und sich auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten gemacht.
Die benachbarte Berufsschule war ausgeschlossen, da hier die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber untergebracht ist. Fündig wurde man schließlich im Hainberg-Areal. Dort buhlten gleich mehrere Anbieter um den Zuschlag der Regierung: zum einen die bayerische Landessiedlung, die dort noch Gebäude hält, sowie Peter Mannweiler, der zwei Gebäude im Bereich der ehemaligen Kaserne anbot. Letzterer erhielt den Zuschlag. Das ehemalige Sanitätsgebäude hinter dem Dokumentationszentrum, das laut Streit noch recht gut in Schuss ist, und das Feldwebelwohnheim wurden laut Streit von der Regierung gemietet und werden gemäß den Bedürfnissen der Behörde umgebaut.
Die Mitarbeiter der GaSt werden also künftig in drei Häusern an zwei Standorten in der Stadt arbeiten, Hauptsitz wird das Gebäude an der Berufsschule bleiben. Bis der Umbau der neuen Räumlichkeiten über die Bühne gegangen ist, müssen einige Mitarbeiter wohl erst einmal in Schweinfurt die Arbeit aufnehmen. Wenn alles gut geht, könnten dann ab Februar rund 100 Mitarbeiter in Mellrichstadt die Abrechnung für alle Regierungsbezirke in Bayern erledigen.