Vor 50 Jahren war die Kirche für Gläubige, die an Kirchenschiffe mit reicher künstlerischer Ausstattung gewohnt waren, nicht jedermanns Sache. Der damalige Architekt Walter Schilling schuf mit dem Gotteshaus einen schlichten kirchlichen Raum, der die Menschen wesentlicher näher zur Handlung am Altar und zu den Zelebranten in Verbindung bringt und durch eine sehr gute Akustik besticht.
Letztendlich überzeugte die Bauweise: Sie erleichterte die Einbeziehung der Besucher und ermöglicht mit dem Platzangebot im Altarraum auch gemeinsame Aktionen von Seelsorgern und anderen Akteuren, zum Beispiel bei Familiengottesdiensten oder Krippenspielen. Neben den Gottesdienstfeiern erlebten die Menschen in der Kirche viele Konzerte der Musikkapelle und des Kirchenchores sowie Dekanatstreffen und Kulturveranstaltungen. Somit erfüllte der Kirchenraum in den vergangen fünf Jahrzehnten seine Rolle als erlebnisreiche Begegnungsstätte der Menschen auf sehr vielfältige Weise.
Verschiedene Standorte standen zur Wahl
Die ursprüngliche Kirche mit Kirchturm stammte aus dem Jahre 1748. Der Kirchenraum mit Empore konnte die damals sehr zahlreichen Besucher nicht mehr fassen. Die Notwendigkeit eines Kirchenneubaues stand außer Frage. Doch wo sollte dieser entstehen?
Sowohl in kirchlichen wie auch in den politischen Kreisen der damals noch selbstständigen Gemeinde Lebenhan gab es sehr unterschiedliche Meinungen. Die einen wollten die alte Kirche abreißen und an ihrer Stelle neben dem Kirchturm eine neue bauen, die anderen bevorzugten einen Neubau hinter dem Friedhof. Besonders der damalige Ortsgeistliche Pater Pfitzer kämpfte für den heutigen Standort und konnte am Ende die zuständigen Stellen und vor allem auch die Mehrheit der Lebenhaner davon überzeugen. Letztendlich entstand dadurch ein zweckmäßiges Ensemble mit Kirche, Innenhof und Pfarrheim.
Der Erhalt und der Betrieb der baulichen und technischen Anlagen der Kirche und des Pfarrheimes wurde in all den Jahren mit viel ehrenamtlichen Engagement durch die Kirchenverwaltung, lange Jahre mit Kirchenpfleger Reinhold Benkert gewährleistet. Heute ist vor allem Claudia Geßner die tragende Säule der ehrenamtlichen Arbeit. Sie ist sozusagen Mädchen für alles und organisiert den Kirchenbetrieb und versieht den Messnerdienst. Ihr zur Seite stehen Mitstreiterinnen, wie Katja Rödiger, die die Familiengottesdienste lebendig hält und den Ministrantendienst organisiert.
Ein Mann steht im Mittelpunkt
Im Rückblick auf die vergangenen 50 Jahre steht jedoch ein Mann besonders im Mittelpunkt: Otmar Elting. Seit mehr als 40 Jahren spielt er die Kirchenorgel, leitet seit 25 Jahren den Kirchenchor und fungierte knapp 20 Jahre als Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Er ist die Zuverlässigkeit in Person und der Garant musischen Lebens im Gotteshaus.
Der Festgottesdienst am Sonntag, 17. Oktober, mit Pfarrer Thomas Keßler beginnt um 10.30 Uhr. Er wird vom Kirchenchor Lebenhan mitgestaltet. Anschließend ist im Kirchhof und im Pfarrheim ein kleiner Festbetrieb mit Mittagessen bei Unterhaltungsmusik durch die DJK-Musikkapelle.