Der BLSV Rhön-Grabfeld (Bayerischer Landessportverband) nutzte den alle fünf Jahre stattfindenden Kreistag mit Neuwahlen, um sein 40-jähriges Bestehen zu feiern (wir berichteten).
Der bis zu den Neuwahlen noch amtierende Sportkreisvorsitzende Karl Katzenberger hielt die Festrede und Rückschau auf die vergangenen vier Jahrzehnte. Auch für ihn war es ein 40-jähriges Jubiläum, denn er war von Anfang an dabei.
Katzenberger war damals als Schriftführer der DJK Leutershausen delegierter Teilnehmer an der Gründungsversammlung und wurde gleich zum Kreisschatzmeister gewählt, was er dann 19 Jahre lang blieb, bis zur Wahl zum Vorsitzenden. Gründungsvorsitzender war der heute 97-jährige Ehrenvorsitzende Sepp Mohr (Bad Neustadt), den Katzenberger 1991 ablöste. Der erste Kreisjugendleiter (KJL) war Gerhard Schätzlein (Filke). Ebenfalls seit 1972 dabei war Sportabzeichenreferent Sepp Arbes. Sie stellten sich nicht zur Wiederwahl.
Seit 1972 hat sich viel entwickelt im Dachverband der Sportvereine, der sich um günstige sportliche Rahmenbedingungen für die Vereine und Sport-Treibenden bemüht.
Schon die Statistik zeigt, dass Vieles gewachsen ist. Waren 1972 erst 13 312 Mitglieder in 98 Sportvereinen registriert, so sind es heute 34 763 Mitglieder in 132 Vereinen. Es werden heute auch mehr Sportarten betrieben als früher. Fußball ist die mit Abstand am häufigsten betriebene Sportart. In Relation zur Kreisbevölkerung sind 42 Prozent Sportvereinsmitglied, was in Bayern ein Spitzenwert ist. Während der BLSV-Kreisvorstand 1972 aus sieben Personen bestand, sind es heute 13.
In den 40 Jahren Sportkreisgeschichte stellten die Vereine 185 Anträge auf Förderung des Sportstättenbaus. In diesem Zusammenhang wurde umfangreiche Beratungsarbeit geleistet. Im Landkreis wurden in den vier Jahrzehnten zahlreiche Lehrgänge für Übungsleiter und Sportfunktionäre durchgeführt zur Förderung von qualitativ hochwertigen Vereinsangeboten.
Außerdem gab es zu speziellen Themen Informationsveranstaltungen, beispielsweise zum Thema Sportförderung, die seit 2006 mit Einführung der Vereinspauschale eine wesentliche Strukturänderung brachte und besonders solche Vereine fördern möchte, die qualifizierte Übungsleiter haben und Jugendarbeit leisten. Dies alles zeigt die Vielfalt der vereinsübergreifenden Sportkreisarbeit. Und das alles wird, wie die Arbeit in den Sportvereinen, ehrenamtlich geleistet.
Aus dem Bericht Katzenbergers wurden Vielfalt und Breitenwirkung der Arbeit des Sportkreises Rhön-Grabfeld ersichtlich. Der Periodenbericht des gesamten BLSV-Kreisvorstands wurde im Vorfeld als 36-seitige Broschüre erstellt und an die Anwesenden ausgehändigt. Lediglich Schatzmeister Lothar Schulz (Mellrichstadt) trug seinen Kassenbericht vor.
Der neue BLSV-Kreisvorsitzende Klaus Greier stellte schließlich noch seine Aufgabenschwerpunkte und Ziele vor. Weiterhin hohe Priorität wird für ihn auch in Zukunft die Aus- und Weiterbildung von Übungsleitern haben, weil sie unverzichtbare Stützpfeiler der Sportvereine sind. Er will sich auch um die Verbesserung der Stellung der Übungsleiter innerhalb ihrer Sportvereine bemühen.
Greier will die Angebote im Seniorensport ausweiten, weil es noch zu viele „weiße Flächen“ im Landkreis gibt. Er wünscht sich weniger sportartspezifische Angebote für Mittdreißiger und Vierzigjährige. Er will außerdem ein „Veränderungsmanagement“ anstoßen, um auf die gesellschaftlich veränderten Rahmenbedingungen besser reagieren zu können, die sich durch den demographischen Wandel und durch zunehmenden Individualismus ergeben. Er will eine Sensibilisierung für mehr vereinsübergreifende Kooperationen erreichen.
Schließlich will er das Feld Prävention beackern und dem weit verbreiteten Bewegungsmangel entgegensteuern. Das beginnt mit regelmäßigen Spaziergängen, zum Beispiel auf den vielfach ausgewiesenen Dorfrunden, für die er warb. Er erwähnte auch das Sportabzeichen, für das es sich weiter lohne, sich fit zu halten und Trainingsangebote wahrzunehmen. Er möchte auch Initiativen unterstützen, die zu mehr Bewegung animieren, darunter auch das Projekt „Ein gesunder Landkreis bewegt sich“.