Als der Oberfladunger Carneval Club (OCC) zum Faschingsauftakt 2019 seinem neuen Prinzenpaar Franziska I. und Pascal I. das Narrenzepter überreichte, ahnte niemand, dass nach dem Kehraus 2020 erstmal für lange Zeit "Schluss mit lustig" sein würde. Jetzt darf unter Einhaltung der 3G-plus-Regel endlich wieder ausgelassen gefeiert werden, wie Vereinsvorstand Andreas Leier bei der Jahreshauptversammlung bekannt gab.
Wer derzeit Verantwortung trägt und Entscheidungen für andere treffen muss, ist nicht zu beneiden. "Wir haben uns im Vorfeld umfassend informiert und viele Gedanken gemacht, was für unseren OCC das Beste ist und wie wir das alles umsetzen können", betonte Andreas Leier nachdrücklich. Er fuhr fort, dass besondere Situationen besondere Maßnahmen erforderten – und im Falle der bevorstehenden fünften Jahreszeit zudem eine gehörige Portion Mut. Denn beim Feiern, Schunkeln und Tanzen könne man unmöglich Abstand halten und Mundschutz tragen.
Geimpft, genesen oder getestet
Im Rahmen einer Zusammenkunft der Faschingsvereine der oberen Rhön sowie nach interner Rücksprache kam man deshalb überein, den bevorstehenden Saisonauftakt sowie die Prunksitzungen jeweils per 3G-plus-Regel durchzuführen. Soll heißen, nur nachweislich Geimpfte, Genesene und Gäste in Besitz eines negativen PCR-Testzertifikats dürfen an dem närrischen Treiben teilhaben. Gleiches gelte für alle Aktiven auf der Bühne und hinter den Kulissen, erinnerte Beisitzer Hubertus Kompe. Das Handling bei Schülerinnen und Schülern konnte aktuell nicht beantwortet werden. Andreas Leier bat um Verständnis, dass die Gebühren der kostenpflichtigen PCR-Tests von jedem persönlich getragen werden müssen.
Gerade letztes Jahr, wo es an Einnahmen mangelte, blieb dem Verein nur, äußerst sparsam zu agieren, erklärte Schatzmeisterin Claudia Stäblein im Rahmen ihres Kassenberichts. Trotz aller Widrigkeiten steht der OCC finanziell auf solidem Fundament. Kurz und bündig fiel der Rückblick aus, neben den bestens besuchten Prunksitzungen vor dem ersten Lockdown standen private Feierlichkeiten und Krisenmanagement auf der Agenda. Andreas Leiers besonderer Dank galt dem ausgeschiedenen Sitzungspräsidenten Joachim Markert. Dessen überdurchschnittliches Engagement habe den OCC zu dem gemacht, was er heute ist.
Sicher nicht perfekt, aber das Beste daraus machen
Am Ende der 30-minütigen Sitzung bedankte sich der Vorstand bei seinem Stellvertreter Martin Link, sämtlichen Ressortleitern, Schriftführerin Sonja Kompe sowie Schatzmeisterin Claudia Stäblein und den Beisitzern für die große Unterstützung. "Bitte seht es uns nach, dass nicht alles perfekt laufen kann und wir zusammen aus der aktuellen Situation das Beste machen müssen", appellierte Leier an die Versammlung. Seitens der Stadt Fladungen gebe es keine besonderen Auflagen, versicherte Bürgermeister Michael Schnupp.
"Gaudi und Gardetanz mit dem Gerstenesel" wäre demnach die närrische Interpretation der vielzitierten 3G-Regel. Wie heißt es so schön? Ein bisschen Spaß muss sein und Sicherheit wird trotzdem großgeschrieben.