
Die Schäden, die der Sommersturm Kolle im Waldgebiet Mönchsholz angerichtet hat, beschäftigte zum wiederholten Male den Herbstädter Gemeinderat. Dabei ging es um die noch ausstehende Räumung des Trimm-Dich-Pfades und die Pflanzung von 3000 Bäumen.
Wertvoller Beitrag für den Naturschutz
Dabei sollen jeweils 100 Setzlinge der Jahresbäume der vergangenen 30 Jahre in den Boden gebracht werden, wobei noch unklar ist, ob die Pflanzen mittels eines Zauns oder Hüllen vor Wildverbiss geschützt werden sollen. Forstdirektor Wilhelm Schmalen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt verspricht sich davon eine hohe Attraktivität und einen wertvollen Beitrag für den Naturschutz. Außerdem könnten Schulkinder animiert werden, Plakate zu erstellen mit Informationen zu die einzelnen Baumarten.
Arbeiten unter Lebensgefahr im Sturmholz
Diese Bäume sollen auf einer Fläche neben dem Trimm-Dich-Pfad gesetzt werden, wenn dort die Sturmschäden bereinigt sind. Weil Kritik aus der Herbstädter Bevölkerung laut geworden war über den seit dem Sturm unveränderten Zustand des Bereichs, erklärte Revierförster Bernhard Kühnel die Situation. Anders als in der gegenüberliegenden Rothöhe sei ein Einsatz im Sommer nicht möglich gewesen, weil die Bäume noch voll belaubt waren.
„Die Leute arbeiten hier unter Lebensgefahr“, betonte Kühnel und verwies auf angebrochene Kronen und Äste, die noch nicht zu Boden gefallen sind. Außerdem seien von der Wertigkeit her andere Bereiche wichtiger und die Beschaffenheit des Bodens zu dieser Zeit nicht für einen Maschineneinsatz geeignet gewesen.
In der ersten Märzwoche soll jetzt aber mit der Räumung begonnen werden, wobei ein Harvester zum Einsatz kommt. Nicht nur der Weg selbst, sondern auch eine baumlängenbreite Fläche daneben sind betroffen. Der Rest des gut 2,35 Hektar großen Bereiches soll nicht angerührt werden, wie ja schon bei einer früheren Gelegenheit aus Naturschutzgründen und wegen der Wirtschaftlichkeit beschlossen worden war.
Gemeinde will vorerst auf einen Zaun verzichten
Da von den zum Teil umgestürzten Bäumen auf dieser Fläche auch Gefahren ausgehen können, etwa durch herunterfallende Äste, brachte Bürgermeister Georg Rath die Haftungsfrage der Gemeinde zur Sprache. Da Forstdirektor Schmalen keine erhöhte Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde sieht, will man zunächst auf einen rund 600 Meter langen Zaun verzichten, will aber den Bereich verstärkt beobachten und Warnschilder aufstellen.
Sollte sich herausstellen, dass unvernünftiger Weise trotzdem Waldspaziergänger die verbotene Fläche betreten, könne man den Zaun ja immer noch errichten, meinte Rath.
Mönchsholzwerg soll grundlegend saniert werden
Bei Weiterführung der Sitzung im Rathaus ging es um den Jahresbetriebsplan im rund 250 Hektar großen Gemeindewald. Weil der in den letzten Jahren anvisierte Hiebsatz nicht ganz erreicht wurde, soll er heuer von den normal 1000 Festmetern auf 1300 erhöht werden. Ein wichtiger Punkt ist auch der arg ramponierte, gut 900 Meter lange Mönchsholzweg. Für dessen Instandsetzung rechnet Kühnel mit Kosten von rund 35 000 Euro, wobei mit Zuschüssen in Höhe von 28 000 Euro zu rechnen sei.
Gemeindewald wirft durchaus Gewinn ab
Dem am Ende vom Gemeinderat gebilligten Plan nach soll das Haushaltjahr 2018 bei Einnahmen in Höhe von 126 000 Euro und Ausgaben von 120 000 Euro mit einem leichten Plus schließen, wobei der Holzeinschlag mit rund 75 000 Euro den größten Einzelposten darstellt. Die 6000 Euro sind im Vergleich zu den Vorjahren geringerer Gewinn, der in den Jahren 2014 mit rund 47 000 und 2015 mit rund 32 000 Euro auch schon höher ausgefallen ist.
Lediglich 2016 steht ein Minus von rund 5000 Euro zu Buche, was Kühle aber mit zu diesem Zeitpunkt noch ausstehenden Holzrechnungen erklärte.
Einsatz gegen den Schwammspinner in der Planung
Am Ende der Veranstaltung ging Schmalen noch auf die Bedrohung des Eichenwaldes im Junkersholz durch den Schwammspinner ein. Intensive Untersuchungen mit Hilfe von Falterfallen hätten gezeigt, dass der Befall wohl so massiv ausfallen wird, dass der Einsatz von Bekämpfungsmitteln notwendig werde.