
"Dicke Luft" hieß 1999 die erste Theateraufführung der Nurdemer Laienbühne. "Dicke Luft" herrschte keinesfalls beim 25-jährigen Jubiläum der Nordheimer Laiendarsteller, denn der Marktplatz war gut gefüllt. Selbst der einsetzende Regen konnte die gute Stimmung nicht trüben. Es wurde kräftig gefeiert. Die Party ging im Regen weiter.
Die Leute blieben, ließen sich von der Witterung nicht vergraulen. "Es war ein supergeiles Fest. Jeder war begeistert", schwärmte der Vorsitzende der Nurdemer Laienbühne, Reinhard Griebel. Erst spielten die Blechköpf auf, dann die Fellberg-Granaten. Zwischendurch zeigten die Nurdemer bei drei Sketchen auch Kostproben ihres Könnens.
Eine Aufführung alle zwei Jahre
Alle zwei Jahre führen die Nordheimer ein Stück auf, in erster Linie Komödien, schließlich wollen die Leute ihren Spaß haben, wie Rolf Heinrich betonte, dem das Mitspielen einen Riesenspaß macht. Es ist sein Hobby. Reinhard Griebel fragte einst, ob Rolf Heinrich aushelfen könnte. Rolfs Auftritt umfasste damals 17 Sätze. "Das bring’ ich hin", zeigte sich Rolf Heinrich selbstbewusst.
Insgesamt beteiligen sich zwischen 10 und 14 Darsteller an einem Stück. Der Verein der Nurdemer Laienbühne umfasst stolze 76 Mitglieder. "Wir sind eine sehr gute Mannschaft, eine richtig super Truppe. Das passt", unterstrich Rolf Heinrich.
Dialekt ist ausdrücklich erwünscht
Bei der Nurdemer Laienbühne wird gesprochen, wie den Darstellern der Schnabel gewachsen ist. "Es ist gut, wenn der Dialekt gepflegt wird", so Michaela Griebel. Das findet auch Veronika Klose, ihres Zeichens Vorsitzende des Mundarttheaters Franken. In Nordheim werden die Theaterstücke auf den Dorfdialekt umgemünzt, hob Michaela Griebel hervor.
Bürgermeister Thomas Fischer lobte die Jubiläumsfeier: "Wenn ein Verein 25 Jahre feiert und dabei der Marktplatz voll ist, ist das bewundernswert." Die Nurdemer Laienbühne zeige immer eine künstlerische Spitzenleistung. Sie habe sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Das würden auch die regelmäßig ausverkauften Aufführungen zeigen. "Macht weiter so!", forderte Fischer die Darsteller auf und mit Blick auf den Himmel betonte er: "Es gibt einen Wettergott und der ist Nordheimer." Das traf dann aber nur bis 22 Uhr zu.

Lob für Talent, Fleiß und Ausbildung
Die stellvertretende Landrätin, Eva Böhm, sagte, dass es am Ende immer geheißen habe: Es sei ein gelungener Theaterabend gewesen. Die Darsteller seien alle gute Bekannte. "Talent, Fleiß und Ausbildung vereinigen sich hier", stellte Eva Böhm heraus. Die Laienbühne sei eine große Bereicherung für die Gemeinde. Veronika Klose lobte die aktiven Nordheimer Darsteller, die einen guten Ruf haben.
Reinhard Griebel blickte auf die Geschichte der Laienbühne zurück. Es begann alles am 2. Juni 1998 in der Judengasse im Partyraum von Birgit und Ingbert Fischer. Nachdem schon früher in Nordheim Theater gespielt wurde, entschlossen sich 13 Darsteller, einen eigenen Verein zu gründen.