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Hausen
Mit vielen Bildern: Beim Apfelmarkt in der Rhön drehte sich alles um das knackige und gesunde Obst
'Apfelpapst' Adam Zentgraf (links) prüft die Äpfel.
Foto: Heiko Rebhan | "Apfelpapst" Adam Zentgraf (links) prüft die Äpfel.
Heiko Rebhan
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:24 Uhr

Der Apfelmarkt gehört zusammen mit dem Hauenstein Bergrennen zu den großen Highlights im Veranstaltungskalender der Gemeinde Hausen. Das empfindet auch der umtriebige Bürgermeister Fridolin Link so. Er kann stolz auf diese beiden Events sein.

Auch heuer zog der Apfelmarkt Scharen von Besuchern aus nah und fern an, die den kühlen Temperaturen trotzten.

Zum 24. Mal drehte sich alles um den Apfel, wurden nachhaltige Produkte des Streuobstlehrpfades angeboten, die den Markt so attraktiv machen. Die zahlreichen Stände, so Link weiter, hätten alle zum Apfelmarkt gepasst. Schließlich wurden regionale Produkte wie Zwiebelploatz, Reibekuchen, Honig sowie hübsche kreative Bestecke angeboten.

Apfel-Poesie und Mittagsimpuls

Besonders begehrt waren die Reibekuchen mit Apfelbrei aus dem Streuobstlehrpfad. Zudem las Peter Schott Apfel-Poesie vor, einen Mittagsimpuls gab Kaplan Thomas Elbert zum Thema Äpfel. Ein Kinderprogramm und ein Flohmarkt rundeten das abwechslungsreiche Programm ab.

Pomologe Jan Bade war ein vielgefragter Mann beim Apfelmarkt in Hausen.
Foto: Heiko Rebhan | Pomologe Jan Bade war ein vielgefragter Mann beim Apfelmarkt in Hausen.

Stark umlagert war im Rathaus der Pomologe Jan Bade aus Kaufungen. Er stellte die mitgebrachten Apfelsorten fachmännisch fest. Da wurde klar: Apfel ist nicht gleich Apfel. Der eine schmeckt eher süßlich, der andere eher säuerlich.

Rund 2000 Apfelsorten gibt es in Deutschland, darunter etwa 500 in der Rhön. In Hausen gab es 30 verschiedene Apfel- und Birnensorten zu entdecken. Beim Hausener Streuobstlehrpfad sind ein Drittel der Äpfel Tafelware (Essäpfel) und zwei Drittel Mostäpfel.

Goldritter und Apfelwickler

Natürlich durfte auf diesem Markt auch "Apfelpapst" Adam Zentgraf nicht fehlen. Er ist ein waschechter Häusemer. Sein Lieblingsapfel ist der Goldritter von Blenheim, der süß-sauer ist und einen nussartigen Geschmack hat.

Fotoserie

Nach der guten Apfelernte im vergangenen Jahr fiel die Ernte heuer schlecht aus so, betonte Adam Zentgraf. Dies lag vor allem am Apfelwickler, einen Schmetterling, der seine Eier im Apfel ablegt. Der Apfel wird so wurmstichig. Durch die lange Trockenphase von Mai bis August konnten sich gleich drei Generationen des Apfelwicklers ausbilden.

Doris Pokorny (Leiterin des BSR Rhön, bayerischer Teil) zusammen mit dem Gast aus Peru, Axel Arteaga.
Foto: Heiko Rebhan | Doris Pokorny (Leiterin des BSR Rhön, bayerischer Teil) zusammen mit dem Gast aus Peru, Axel Arteaga.

Allerdings kam der im August einsetzende Regen den Apfelspätsorten wie Boskop und Ontario zugute. Es ist oft zu, dass auf eine gute Ernte eine schlecht folgt. Das nennt man Alternanz. Nach einem Vollertrag setzen im Folgejahr die Bäume mit dem Ertrag aus. Dies, so Adam Zentgraf, könne man zwar mit einer Plantage, nicht aber mit dem der Natur überlassenen Streuobst beeinflussen. Beim Streuobst sei der einzige Eingriff in die Natur das Beschneiden der Bäume.

Auch die Leiterin des Biosphärenreservats Rhön, bayerischer Teil, Doris Pokorny, war beim Apfelmarkt zusammen mit dem peruanischen Umweltingenieur Axel Arteaga vor Ort. Mit dem Biosphärenreservat BIOAY aus Peru besteht eine Partnerschaft. Pokorny zeigte ihrem Gast die Bedeutung des nachhaltigen Profils der Gemeinde Hausen für das hiesige Biosphärenreservat.

"Der Apfelmarkt ist die wichtigste Plattform in der Region für den Streuobstlehrpfad."
Doris Pokorny, Leiterin des Biosphärenreservats Rhön (bayerischer Teil)

Der Apfelmarkt sei eine Institution und sei in seiner Kontinuität wichtig. "Der Apfelmarkt ist die wichtigste Plattform in der Region für den Streuobstlehrpfad", unterstrich Doris Pokorny.

Axel Arteaga zeigte sich vom Apfelmarkt beeindruckt. In Peru gebe es hauptsächlich Tafeläpfel, die zweimal im Jahr geerntet werden können. Im Unterschied zu Deutschland gebe es in Peru keine ausgeprägten Jahreszeiten. Nach den Worten von Axel Arteaga ist es wichtig, mit dem Apfelmarkt zu zeigen, dass es in einem Biosphärenreservat nicht nur um den Schutz geht, sondern auch um nachhaltige Produkte.

So setze der Apfelmarkt ein wichtiges Zeichen. Er findet es ganz besonders, dass rund um den Apfel ein ganzer Markt aufgebaut werde. Und dabei seien auch gerade die jungen Menschen involviert. Das zeigt: Das Wissen werde innerhalb der Familie weitergetragen, so Arteaga abschließend.

 
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