
Der perfekte Tag: Mit diesem Stück eröffnete die Big Band des Gymnasiums Bad Königshofen die feierliche Zeugnisübergabe der diesjährigen Abituria. 43 Schülerinnen und Schüler – der letzte G8-Jahrgang – nahmen an den Prüfungen teil und "alle haben bestanden", wie Oberstufenkoordinatorin Irmgard Welch in ihrer Begrüßung freudig mitteilte. In ihrem Rückblick wies sie auf den "munteren, speziellen Sack Flöhe" zu Beginn der Zeit am Gymnasium hin, die sich aber "zu jungen, verantwortungsbewussten Erwachsenen gemausert haben".
Landrat Thomas Habermann gratulierte den Jugendlichen und dankte den Lehrkräften und den Eltern für deren Unterstützung. "Das Leben verändert sich mit dem Abitur, aber Ihr seid nun bestens auf künftige Aufgaben vorbereitet. Also seid zuversichtlich und nutzt die gewonnenen Freiheiten", so der Kreischef. Bürgermeister Thomas Helbling überbrachte die Glückwünsche der Stadt und Sprengelgemeinden. "Dieser Jahrgang zeichnete sich auch für ein hohes soziales und gesellschaftliches Engagement aus", lobte er. Einen Wunsch richtete Helbling an die frisch gebackenen Abiturienten: "Verlasst die Komfortzone, aber kommt wieder zurück, wir brauchen Euch hier!"
Die drei Jahrgangsbesten wurden ausgezeichnet
Schulleiter Frank Gleichmann griff das Motto der Abituria – "knapp - aber passt schon" – auf. "Diese Aussage mag vereinzelt zugetroffen haben, sei aber kein flächendeckendes Phänomen. Denn 16 Mal stand die "Eins vor dem Komma", berichtete Gleichmann stolz. "Nutzt also Eure Stärken, lernt aus Fehlern, bleibt neugierig und offen und zögert, wo es notwendig ist" gab er den Absolventen mit auf den Weg.

Als Jahrgangsbeste wurden Julius Ernst (Notenschnitt 1,1), Lina Güntzel und Emanuel Düchs (beide 1,2) ausgezeichnet. Insgesamt wurde siebenmal der Schnitt unter 1,5 erreicht.
Keiner war nur eine Nummer auf der Klassenliste
Anschließend übernahmen Paula Kachel und Julius Ernst abwechselnd das Mikrofon und ließen ihre Gymnasialzeit Revue passieren. "Es war eine unglaublich turbulente Zeit, die nicht nur für uns von großen Veränderungen geprägt war. Das Schulleben, all das, was für Generationen von Schülern vor uns ganz selbstverständlich war – Schüleraustausch mit Finnland oder Frankreich, Wandertage, Theaterfahrten und Exkursionen – fiel der Corona-Pandemie geschuldet aus. Homeschooling, Distanz- und Wechselunterricht hieß der Alltag in der Mittelstufe", hieß es im Rückblick.
Nach dem Lockdown seien die Abschlussfahrt nach Berlin und die Gletscher- oder Wattenmeererkundung die großen Highlights gewesen. "Unsere Lehrer und die Schulleitung haben uns unterstützt und fit gemacht, uns aber auch außerhalb vom Unterricht spüren lassen, was Gemeinschaft heißt. Sie haben uns in Bereichen weitergebildet, die nicht auf dem Lehrplan stehen", sagten die Schüler.
"Vielleicht hat es so gut geklappt, weil wir eine kleine Schule sind, vielleicht weil wir unseren Platz in der Region haben. Sicher steckt in jedem bestandenen Abitur sehr viel Eigenleistung, doch ohne Sie alle wäre es so nicht möglich gewesen. Keiner war einfach nur eine Nummer auf der Klassenliste" dankten die beiden. "So wie sich Urlauber am Abend vom Strand verabschieden, so verabschieden wir uns heute von unserer Schule, lassen uns aber bestimmt mal wieder hier blicken" versprachen Paula Kachel und Julius Ernst.