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Herschfeld
1250 Jahre Herschfeld: Das "Urdorf" Herschfeld existiert nicht mehr, wie sieht es mit dem Ur-Herschfelder aus?
Mit einer Kirchenparade und einem Festgottesdienst startet Herschfeld seine Jubiläumsfeierlichkeiten. Die Ortsvereine gestalten die Veranstaltungen im Festjahr.
Mit einer Kirchenparade startete Herschfeld offiziell die Feierlichkeiten zum 1250-jährigen Bestehen des Dorfes.
Foto: Stefan Kritzer | Mit einer Kirchenparade startete Herschfeld offiziell die Feierlichkeiten zum 1250-jährigen Bestehen des Dorfes.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:30 Uhr

In diesem Jahr kann es endlich losgehen: Der Stadtteil Herschfeld feiert sein 1250-jähriges Bestehen. Eine Schenkungsurkunde aus dem Jahre 772 ist Zeugnis der erstmaligen urkundlichen Erwähnung. Herschfeld wurde darin als "hiruzfeld" vermerkt.

Zum Auftakt der diesjährigen Feierlichkeiten fanden sich Bürgerinnen und Bürger zu einer Kirchenparade mit anschließendem Festgottesdienst in der St. Nikolaus-Kirche ein. Dass die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einjähriger Verspätung stattfinden, stört in Herschfeld wie in der ganzen Stadt eigentlich niemanden.

Im vergangenen Jahr, dem eigentlichen Jubiläumsjahr, wollte die Stadt bedingt durch die Corona-Pandemie noch keine Feierlichkeiten ausrufen. "Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben", sagte 2. Bürgermeister Norbert Klein in seiner Festrede in der St. Nikolaus-Kirche. Jetzt, im Jubeljahr 1250 plus 1, sind Herschfeld wie die ganze Stadt in ungetrübter Feierlaune. Vereine und Verbände werden das ganze Jahr über Veranstaltungen rund um das Stadtteiljubiläum aus der Taufe heben.

Herschfeld steht für Veränderung

Angeführt vom Musikverein Herschfeld unter der Leitung von Stephan Hellmuth zog die Kirchenparade mit Ehrengästen von der Alten Schule zur Pfarrkirche. Dort begrüßte Pfarrer Thomas Keßler gemeinsam mit Pfarrerin Susanne Ress die Gottesdienstbesucher zu einem ökumenischen Gottesdienst.

Herschfeld sei ein Dorf, respektive ein Stadtteil, der für immerwährende Veränderungen stehe, sagte Pfarrer Keßler. Laut Susanne Ress hat dies zur Folge, dass es ein "Urdorf" in Herschfeld eigentlich nicht mehr gibt. Mit ihrer Anmerkung, dass es durch die umfangreichen Zu- und Wegzüge auch eigentlich "die" Herschfelder nicht mehr gibt, dürfte die Pfarrerin allerdings nicht auf einhellige Zustimmung stoßen. Gleichwohl die aktuellen Baustellen wie die neue Kita auf dem alten Sportplatz sehr wohl zur Folge haben, wie die Pfarrerin bemerkte, dass kein Tag vergehe, an dem man in Herschfeld keinen Baukran sehe.

Zweiter Bürgermeister Norbert Klein hielt die Festrede in der St. Nikolaus-Kirche.
Foto: Stefan Kritzer | Zweiter Bürgermeister Norbert Klein hielt die Festrede in der St. Nikolaus-Kirche.

"hiruzfeld" 772 erstmals urkundlich erwähnt

In Vertretung für den erkrankten Bürgermeister und Herschfelder Michael Werner hielt der 2. Bürgermeister die Festrede nach dem Gottesdienst. Norbert Klein ging auf die bewegte Vergangenheit des Stadtteils ein. Als "hiruzfeld" wurde Herschfeld im Jahre 772 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Name, so Klein, leitet sich von "hiruz", dem Hirschen und "Feld" für die Gemarkung ab.

Um die Jahrtausendwende fiel das Dorf an das Hochstift Würzburg, in dessen Besitz es bis zur Säkularisation im Jahre 1803 blieb. Ab 1814 gehörte Herschfeld zum Königreich Bayern, seit 1972 ist das Dorf Stadtteil von Bad Neustadt an der Saale.

Norbert Klein hob hervor, dass der Wandel innerhalb des Dorfes durch den Erhalt der alten wie den späteren Bau der neuen Kirche in Herschfeld kenntlich wird. "Herschfeld wird immer Heimat mir sein", zitierte Klein das Herschfelder Heimatlied.

Sein Dank ging unter anderem an Stadtrat Jürgen Pröscholdt, der eine Fotoausstellung mit zahlreichen alten Ansichten von Herschfeld initiiert hatte. Die Ausstellung ist noch in den kommenden Tagen in der St. Nikolaus-Kirche zu sehen. Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner lud die Bevölkerung von Herschfeld wie der ganzen Stadt dazu ein, sich im Jubiläumsjahr mit der Geschichte wie der Zukunft des Stadtteils auseinanderzusetzen.

Im Anschluss an den Gottesdienst und die Festreden hatte die Stadt zu einem Sektempfang vor der Kirche geladen. Zur Unterhaltung spielte der Musikverein Herschfeld auf.

Das Programm zum Jubiläumsjahr 1250 Jahre Herschfeld

30. April, 18 Uhr. Maibaumaufstellung durch die Freiwillige Feuerwehr am Feuerwehrhaus. 7. Mai, ab 10.30 Uhr: Kindergarten- und Pfarrfamilienfest mit Festgottesdienst und Festbetrieb im Kirchenzentrum veranstaltet von der Kolpingfamilie und dem Kindergarten. 8. Juni, 8.30 Uhr: Fronleichnamsprozession an der neuen Kirche. 17. und 18. Juni: Herschfelder Sommerwiese im Alten Pfarrgarten in der Josef-Zickler-Straße mit dem Musikverein. 24. Juni, 18 Uhr: Sonnwendfeuer am Feuerwehrhaus. 15. und 16. Juli, ab 20 Uhr: "Feel the Summer" des SV Herschfeld auf dem Sportplatz. 22. Juli, ab 16 Uhr: Gartenfest der Burgschützen am Schützenhaus. 28. Juli, 17 Uhr: Herschfeldlauf des SV Herschfeld. 19. August, 14 Uhr: Jung und Alt gemeinsam des VdK Ortsverbands Herschfeld. 9. Dezember, 16 Uhr: Jahreskonzert und Adventsmarkt als Abschlussveranstaltung in der neuen Kirche mit dem Musikverein Herschfeld.
Quelle: Veranstalter Stadt Bad Neustadt
 
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