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Tauberbischofsheim
Zivilcourage-Preis des Förderverein AkS: "Weit über das hinaus, was man verlangen kann"
Der Förderverein Aktionskreis Sucht- und Gewaltprävention, Sicherheit und Gesundheitsförderung im Main-Tauber-Kreis (Förderverein AkS) ehrte 18 Menschen, die Zivilcourage bewiesen haben. In diesem Jahr wurden die Preise von der Sparkasse Tauberfranken zur Verfügung gestellt.
Foto: Linda Hener | Der Förderverein Aktionskreis Sucht- und Gewaltprävention, Sicherheit und Gesundheitsförderung im Main-Tauber-Kreis (Förderverein AkS) ehrte 18 Menschen, die Zivilcourage bewiesen haben.
Linda Hener
 |  aktualisiert: 13.11.2024 02:37 Uhr

Ein beherztes und überzeugtes Eingreifen hätten sie gezeigt, dankte Landrat Christoph Schauder bei der Preisverleihung zum Zivilcourage-Preis den 18 geehrten Personen. Auch der Polizeivizepräsident des Präsidiums Heilbronn Markus Geistler betonte, die Preisträgerinnen und Preisträgerinnen hätten die Regeln der Zivilcourage befolgt und sogar mehr Engagement bewiesen: "Das, was Sie getan haben, geht weit über das hinaus, was man verlangen kann." Auch Joachim Döffinger und Dezernentin Elisabeth Krug hoben den besonderen Einsatz in ihren Reden hervor. In acht Fällen wurden Personen gewürdigt.

Lisa Engert und Martin Wagner aus Werbach-Niklashausen unterbrachen einen Betrugsanruf im Drogeriemarkt und verständigten die Polizei. Sie vereitelten dadurch einen höheren finanziellen Schaden für einen älteren Herrn.

Umberto Eroe, Paul Tiedtke (beide Tauberbischofsheim) und Stefan Heidrich aus Lauda-Königshofen verhinderten durch ihr konsequentes Festhalten den Suizid eines älteren Herrn, der von einer Fußgängerbrücke springen wollte. Die eintreffenden Polizeibeamten konnten den Mann beruhigen.

Das Ehepaar Monika und Stephan Funke aus Wertheim konnte im Freibad ein dreijähriges Kind wiederbeleben und rettete unter anderem durch eine Mund-zu-Mund-Beatmung dem Jungen das Leben.

Die Jugendlichen Finn König, Naomi Sohns, Jonathan Brennan und Tilo Reichert aus Boxberg bewahrten eine alkoholisierte Frau, die nachts in der Nähe eines Bachs gestürzt war und in das fließende Wasser abzurutschen drohte, vor dem Ertrinken.

Ralf Erhard Kuhn aus Lauda-Königshofen reanimierte bei einem Heimspiel des FV Lauda einen 82-jährigen Herrn. Der Preisträger frischt seine Kenntnisse alle zwei Jahre bei einem Erste-Hilfe-Kurs auf.

Heinz Wagner aus Ahorn-Eubigheim hielt an einem Unfallort an, bei dem ein 29-Jähriger aufgrund eines Herzinfarkts nahe einer Bushaltestelle in ein Trafohaus gefahren war. Der Preisträger führte eine Herzdruckmassage mit Beatmung durch und half dem Arzt bei den Wiederbelebungsmaßnahmen, bei denen ein Defibrillator der nahegelegenen Volksbank eingesetzt wurde.

Einbrecher verfolgt und gestellt

Stabsunteroffizier Lisa Metz (Weikersheim), Oberfeldwebel Lukas Feldbusch (Chemnitz), Cristian Matteo Cavaliere (Igersheim) und Sami Gabr-Rayan (Bad Mergentheim) waren zufällig vor Ort als am 2. Januar 2024 mehrere Fahrzeuge auf der Taubertalstraße in Höhe des Lagerhauses in Markelsheim zusammenprallten. Eines der Fahrzeuge begann zu brennen. Die Preisträgerinnen und Preisträger versuchten – trotz des Risikos, sich selbst zu verletzen – den bewusstlosen Fahrer aus dem Auto zu befreien. Der ältere Herr war leider so schwer verletzt, dass er am 11. Januar verstarb. Cristian Matteo Cavaliere und Oberfeldwebel Lukas Feldbusch erlitten eine Rauchgasvergiftung und mussten im Krankenhaus stationär behandelt werden.

Mladen Tomic aus Tauberbischofsheim beobachtete im September 2023 zwei Männer in Bad Mergentheim, die kurz zuvor in das Kartbahnareal eingebrochen waren. Nicht nur, dass der Preisträger Fotos von den Einbrechern machte, er nahm auch die Verfolgung mit seinem Auto auf und rannte schließlich einem zu Fuß über "Stock und Stein" hinterher. Mladen Tomic konnte ihn stellen, zu Boden drücken und festhalten, bis die Polizei eintraf. Durch sein Handeln wurde auch der weitere Täter identifiziert und festgenommen.

Der Förderverein Aktionskreis Sucht- und Gewaltprävention, Sicherheit und Gesundheitsförderung im Main-Tauber-Kreis (Förderverein AkS) wurde 2011 gegründet und unterstützt die operative Arbeit des AkS. 2016 lobte der Förderverein AkS das erste Mal die Verleihung des Zivilcourage-Preises an Bürgerinnen und Bürger im Main-Tauber-Kreis aus. Mit der Preisverleihung 2024 konnten inzwischen mehr als 120 Personen geehrt werden. Die Sparkasse Tauberfranken stellte in diesem Jahr die Preise.

 
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