Der Tod der langjährigen Präsidentin Waltraud Herold zog sich wie ein roter Faden durch die Hauptversammlung des Sängerbundes Badisch-Franken (SBF) im Schloss Merchingen. Bei vielen Beiträgen zur Tagesordnung wurde es nicht vergessen, ihre Verdienste um den Sängerbund und den Chorgesang anerkennend zu würdigen.
Obwohl turnusmäßig, sei diese Hauptversammlung nach Herolds Tod außergewöhnlich, habe sie doch über viele Jahre hinweg positive Akzente gesetzt, sagte Vorstandsmitglied Hubert Heffele. Momentan organisiere sich der SBF neu, das betreffe auch die Geschäftsstelle in Boxberg.
Für die Vereine bleibe wohl das geänderte Freizeitverhalten der Menschen und die damit verbundene Altersstruktur das größte Problem. Deshalb sei es besonders wichtig, dass man sich gegenseitig austausche und Anregungen gebe.
Mit "Irischen Segenwünschen" leitete der Gesangverein Merchingen zum Totengedenken über. Mit dem vom Männerchor der Sängergruppe I vorgetragenen Lied "Widmung" wurde Waltraud Herold, Peter Kagerbauer, Felix Epp und Wolfgang Kettner gedacht.
In Merchingen im Neckar-Odenwald-Kreis habe sich 1862 der Männergesangverein gegründet, der nach genau 100 Jahren zum gemischten Chor wurde, sagte Volker Graseck als Vorsitzender des gastgebenden Vereins. Man pflege Tradition, Liedgut und Geselligkeit im Verein.
Vizepräsidentin Maria Löhlein-Mader aus Tauberbischofsheim versicherte, dass sie im Gedenken an Herold gern gekommen sei. Mit ihr habe sie auch eine Freundin verloren. Sie stellte die Vorteile einer Mitgliedschaft in der Vordergrund: Von der Chorleiterpauschale über die GEMA-Abrechnungen bis zu den unterschiedlichsten Versicherungen gebe es im Verein "alles in einem Paket", einschließlich Weiterbildung und Nachwuchsförderung.
Vizepräsident Wolfgang Runge erinnerte an die Zeit nach Herolds Tod. Der SBF habe sich neu orientieren müssen, aber das Präsidium habe bestens funktioniert. Wegen des Gesundheitszustandes der Präsidentin habe er den SBF in den vergangenen vier Jahren bei nahezu allen Versammlungen vertreten. Seinen Kontakt zum Dachverband, der Geschäftsstelle in Karlsruhe und den anderen Verbänden in Baden bezeichnete er selbst als sehr gut.
Bundeschorleiterin Brigitta Meuser stellte in den vergangenen zwei Jahren "mehr Leben" im SBF f. fest. Weiterbildungsmaßnahmen wurden angeboten, angenommen und durchgeführt, weitere seien in Vorbereitung. Sie nahm in allen sechs Sängergruppen an Liederabenden, Konzerten, Ehrungen und Versammlungen teil.
Wolfgang Köhler wurde nach zehn Jahren Tätigkeit im Präsidium von Wolfgang Runge verabschiedet. Er bezeichnete den bisherigen Schatzmeister als "Prototyp des Verlässlichen". Ehrenpräsident Gerhard Fischer leitete die anschließende Neuwahl des Präsidiums.
Neuer Präsident des Sängerbundes Badisch-Franken ist Wolfgang Runge aus Mondfeld. Erster Vizepräsident ist Hubert Heffele aus Osterburken, Bundeschorleiterin ist Brigitta Meuser aus Tauberbischofsheim, Bundesschriftführerin ist Christa Mayer aus Kembach, Bundesschatzmeister Gerhard Kaiser aus Mondfeld, Bundesfrauenreferentin ist Annemarie Moser aus Oberwittstadt und Bundespressereferent ist Reinhard Haas aus Oberlauda.
Die Funktionen des zweiten Vizepräsidenten und des Jugendreferenten wurden aufgrund fehlender Kandidaten nicht besetzt. Die Kassenprüfung übernehmen Jutta Mark und Werner Vogt. Mit dem Hinweis auf die nächste Hauptversammlung am 6. März 2022 im Bereich der Sängergruppe III (Lauda) beendete Runge die Veranstaltung.