Jazz-Liebhaber kamen beim Konzert des Trio Clarino im Rahmen des Kulturherbstes des Kulturvereins voll auf ihre Kosten. Zu hören waren Jazz-Standards aus dem „Great American Songbook“ sowie Klassiker des Latin- und New-Orleans-Jazz.
Vollblutmusiker
Mit dem „Trio Clarino“ aus Würzburg gastierten drei echte Vollblutmusiker in Grünsfeld. Trio Clarino, das sind Peter Pfriem am Kontrabass, Bernhard von der Goltz an der Gitarre und Matthias Ernst mit seiner Klarinette. Ernst ist in Grünsfeld kein Unbekannter. Seine Großmutter ist hier geboren, er selbst hatte schon mehrere Auftritte.
Bernhard von der Goltz ist wie Matthias Ernst Instrumentallehrer an der Sing- und Musikschule Würzburg. Im Taubertal ist er bekannt als festes Mitglied des Ensembles der „Wandelkonzerte“ in Kloster Bronnbach.
Peter Pfriem ist studierter Musikpädagoge und derzeit Dozent für die Didaktik der Arbeitslehre an der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität Würzburg.
„Wir lieben die Klassiker“, befand Matthias Ernst beim Konzert im Rienecksaal. Anliegen des Jazz-Trios sei es, sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Mit großer Spielfreude kamen die drei ihrem selbstgestellten Auftrag nach.
Im ersten Teil standen Titel aus dem „Great American Songbook“ auf dem Programm. Neben George Gershwins mottogebender Komposition „Our love is here to stay“ kamen Werke wie „Summertime”, Joseph Kosmas elegisches „Autumn leaves“ oder „Fly me to the Moon“ von Bart Howard zur Aufführung. Erfolgstitel wie Duke Ellingtons „Satin Doll“ oder „Misty“ von Richard Rodgers durften auch nicht fehlen.
Sonniges Gemüt
Nach der Pause widmete das „Trio Clarino“ sich dem New Orleans Jazz. Bobby Hebbs „Sunny“ und „On the sunny side of the street“ entsprach ganz dem sonnigen Gemüt der Akteure. Mit launigen Kommentaren sorgten sie zudem für gute Laune beim Publikum.
Jimmy Mc Hughs „I can?t give you anything but love“ wollten sie beispielsweise als Erkennungsmelodie für Musiker verstanden wissen, die traditionell knapp bei Kasse sind.
Mit Kenny Dorhams „Blue Bossa“ und Luis Bonfas „Samba de Orfeu“ glückte zudem der Brückenschlag zum südamerikanischen Latin Jazz.
Begeistertes Publikum
Die vom Publikum begeistert beklatschten Zugaben erweiterten die Bandbreite der Darbietungen. Zu hören war jetzt Gypsy-Jazz. „Minor Swing“ und „Nuages“, beides Kompositionen von Django Reinhardt, zeigten das „Trio Clarino“ noch einmal auf dem Höhepunkt ihres Könnens. „What a wonderful world“, der letzte Konzertbeitrag, brachte es auf den Punkt: Wunderbar.
Der Kulturherbst des Kulturvereins hat noch eine weitere interessante Veranstaltung zu bieten.
Spannende neue wissenschaftliche Erkenntnisse über „Julius Echter und die Hexenverfolgung“ präsentiert Robert Meier von der Universität Würzburg am Freitag, 17. November, im Leuchtenbergsaal des Zehntgebäudes.