„Couragiert und solidarisch packen die 35 Ehrenamtlichen der Tafel die Probleme und Herausforderungen vor Ort an“, sagte SPD-Bundestagsabgeordnete Dorothee Schlegel bei ihrem Besuch der Tauberbischofsheimer Tafel. Längst sei die Tafel fest in der Region verankert. „Wo drückt der Schuh, wo ist Unterstützung und Mitmenschlichkeit gefragt und wo kann ich konkret weiterhelfen?“, fragte Schlegel.
Erst im Juni hatte die Politikerin als Ehrengast das zehnjährige Bestehen der Tafel mitgefeiert, heißt es in der SPD-Pressemitteilung. In diesen Tagen besuchte sie erneut den Tafelladen in der Altenau 13, wo bedürftige Menschen für wenig Geld zweimal wöchentlich Lebensmittel und derzeit auch Schulutensilien kaufen können. „Eier und Milch sind immer zu wenig da“, wurde ihr beim Rundgang durch den Laden zugeflüstert. Zudem gibt es in den Tafelräumen ein kleines Café, in dem während der Öffnungs- und Wartezeiten kostenlos Getränke ausgegeben werden.
Der Bundestagsabgeordneten ging es im Gespräch mit Leiterin Sylvia Hehn und Beate Maier von der Bereichsleitung Beraten im Caritasverband Taubertal um eine Stärkung des Ehrenamts, um Schulungen und eine lebendige Vernetzung. „Besonders wichtig ist die Quartiersarbeit“, berichtete Michael Müller, Vorstandsmitglied des Caritasverbandes im Tauberkreis. „Dabei gilt es, versteckte Armut in den Familien, aber auch bei Älteren zu erkennen und auf die Menschen zuzugehen.“
Die Ehrenamtlichen hoben im Gespräch hervor, dass sie ihr Engagement bei der Tafel nicht nur als Dienst am Nächsten betrachten. Als Motivation diene auch die gute Atmosphäre im Team, für die insbesondere die Leiterinnen Silvia Hehn und Sandra Meyer sorgen. „Mit Respekt und Menschlichkeit gehen wir auf unsere Kunden zu. Das ist ein Umgang, den viele oft schon zu lange vermissen“, so eine Ehrenamtliche. „In meiner Kindheit habe ich selbst Flüchtlingserfahrungen gemacht. Von dem vielen Glück, das ich später hatte, will ich der Gesellschaft nun gerne etwas zurückgeben“, formulierte eine andere Ehrenamtliche ihre Beweggründe, für die Tafel zu arbeiten.
Weiterer Punkt im Besuchsprogramm war die KOMMODE der Caritas, die als Kaufhaus für alle und als Beschäftigungsbetrieb der Tafel angegliedert ist. Dort stehen Menschen im Mittelpunkt, die von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit betroffen sind, sich dort engagieren und arbeiten können.