Tauberbischofsheim (ella) An kommenden Montag, 18. Mai, zeigt die Badische Landesbühne um 19.30 Uhr in der Stadthalle in Tauberbischofsheim mit Eyjafjallajökull einen Liederabend in der Regie von Carsten Ramm unter der musikalischen Leitung von Hennes Holz. Ramm und Holz bewiesen bereits in den vergangenen Jahren mit Es geht voran, Nowhere Man und I will survive! ihr Geschick für die amüsante musikalische Aufbereitung eines Themas, schreibt die Badische Landesbühne in ihrer Ankündigung. Im Gespräch mit der Landesbühne erläuterte Carsten Ramm die Produktion.
Im April 2010 legte der Ausbruch besagten Vulkans den Flugverkehr über ganz Europa lahm. Mich reizte diese außergewöhnliche Situation. Fluggäste waren auf Flughäfen gestrandet und wussten sich keinen Rat. Geschäftsleute, die wichtige Termine haben und Urlauber mit ganz unterschiedlichen Reisezielen mussten sich bis zur Aufhebung der Sperrung des Luftraums die Zeit vertreiben. In der Figurenkonstellation des Liederabends befindet sich auch eine Band unter den Gestrandeten. Anstatt Trübsal zu blasen, beginnen deren Mitglieder zu musizieren und die wartenden Fluggäste stimmen mit ein. Zunächst drücken sie in Liedern ihr Missfallen an der ausweglosen Situation aus. Alle erkennen aber schnell, dass der Stillstand der Motoren ihnen auch die Möglichkeit gibt, innezuhalten und ihre Gefühle, Gedanken und ihre Traumreiseziele in der Musik lebendig werden zu lassen.
Es wird ein vielfältiges Programm mit in erster Linie deutscher Musik geben. Zum einen sind es moderne Pop- und Rocksongs von beispielsweise „Wir sind Helden“, „Die fantastischen Vier“, „Tocotronic“ und Nena. Daneben finden sich auch zahlreiche Klassiker, unter anderem von Frank Sinatra, Hildegard Knef und Rio Reiser. Obwohl bekannte Songs Verwendung finden, erwarten die Zuschauer aber einige Überraschungen. Hennes Holz, der musikalische Leiter des Abends, und seine Band haben bereits in vergangenen Liederabenden ihr Gespür für interessante Interpretationen unter Beweis gestellt. Viele der Lieder erklingen in einem ganz anderen Stil, Rhythmus oder mit einem originell interpretierten Text und können so vom Zuschauer noch einmal ganz anders und neu entdeckt werden.
Weder der 11. September, noch Streiks oder echte und vermeintliche Kofferbomben vermochten das zu bewerkstelligen, was einem isländischen Vulkan mit unaussprechlichem Namen gelang. Der Schaden bewegte sich in Milliardenhöhe und es wurde deutlich, dass sich komplexe Systeme wie das Klima und die Natur eben nicht steuern lassen. Wir konnten erleben, wie empfindlich unsere hochtechnologische Zivilisation in ihrem Kern doch ist. Zwar können wir durch sie Katastrophen frühzeitig erkennen und eindämmen, gleichzeitig macht sie uns aber auch verwundbarer. Der Vulkanausbruch hat uns eines auf schmerzhafte Weise vor Augen geführt: Wenn die Natur sich durchsetzt, muss die Zivilisation pausieren.
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