Überschrieben war das Abschlusskonzert des Kammermusikkurses der Akademie Jeunesses Musicales Deutschland aus Weikersheim in Kloster Bronnbach mit "Wandelkonzert". Dabei bezog sich das Wort "Wandel" nicht nur auf die Zuhörer, die der Musik der jungen Künstler und Künstlerinnen an verschiedenen Orten in der ehemaligen Klosteranlage lauschen konnten, es bezog sich auch die Wandlungsfähigkeit der Musik.
In der Klosterkirche, im Kreuzgang und im Josefsaal spielten insgesamt 30 Ensembles in unterschiedlichen Besetzungen. Die Jugendlichen von 14 bis 22 Jahren hatten innerhalb einer Woche in Weikersheim beim diesjährigen Kammermusikkurs die einzelnen Stücke eingeübt und brachten sie nun einem großen Publikum zu Gehör.
Dabei, das merkte man sehr deutlich, inspirierte die mittelalterliche Klosteranlage nochmals zusätzlich. Sie alle gaben ihr Bestes, um das Publikum zu unterhalten.
Die Dozenten, allesamt hochrangige Professoren oder Musikpädagogen, hatten die einzelnen Musiker und Musikerinnen nach ihren individuellen Fähigkeiten zusammengestellt und entsprechende Stücke ausgewählt. Um an dem Kurs überhaupt teilnehmen zu können, muss man acht bis neun Jahre intensiv übern und musizieren, hatte der 75-jährige Kursleiter Geoffry Wharton, ehemaliger Konzertmeister am Gürzenich-Orchester in Köln, dem Publikum noch erläutert, bevor die Musik im Mittelpunkt stand.
Hier wurde schnell deutlich, dass Wharton nicht übertrieben hatte. Fast alle Kursteilnehmenden sind Preisträger bei hochrangigen Musikwettbewerben, wie "Jugend musiziert" oder ähnlichem.
Insgesamt 150 Personen hatte sich für den Kurs beworben, so viele, wie noch nie. Da fiel es der Auswahlkommission schwer, die 75 Teilnehmenden aus den Instrumenten Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Klavier auszuwählen.
Der Kurs ist jedes Jahr beliebter geworden, sicher auch wegen der Auftrittsmöglichkeit in Kloster Bronnbach. Das bestätigen die Teilnehmer und Teilnehmer immer wieder, denn viele sind schon öfter dabei gewesen und haben sich in der einen Woche Probenzeit enorm weiterentwickelt.
Insgesamt drei Stücke sollte jeder und jede in der einen Woche zusammen mit den anderen Ensemblemitgliedern einüben und dann zu Gehör bringen, das ist das Ziel. Umgesetzt wurde es in unterschiedlichen Zusammensetzungen immer perfekt, und so gab es viel Beifall für die jungen Musiker und Musikerinnen von einem zahlreich angereisten Publikum, die fast fünf Stunden klassische Musik aller Epochen erleben durften.
Und wenn mal ein Musiker kurzfristig ausfiel, musste sogar der Dozent einspringen, um das Stück zu retten, so wie Cellist Philip Graham.