Viele fleißige Hände sorgten am Wochenende dafür, dass das Wenkheimer Welzbachbad auch in diesem Sommer wieder geöffnet werden kann. Der Vorsitzende des Schwimmbadfördervereins, Philipp Bopp, freute sich sichtlich, dass so viele Helfer und Helferinnen gekommen waren. Ihnen allen liegt das Freibad sehr am Herzen, das merkte man.
Zuerst wurden die Abdeckungen über den beiden größeren Wasserbecken entfernt. Die "Eisbrecher" genannten Kunststoffschwimmer wurden mit den angebrachten Leinen an Land gezogen und zum Trocknen in die Sonne gelegt. Das ging in diesem Jahr schnell, denn der Frühling grüßte mit Sonnenschein und hohen Temperaturen.
Die Becken bleiben im Winter mit Wasser gefüllt
Routiniert gingen die Helfer und Helferinnen an die Arbeit. Viele kommen seit Jahren, um "ihr Schwimmbad" für die neue Saison vorzubereiten. Sie identifizieren sich mit dem Bad und sind froh, noch ein Freibad im Ort zu haben, das im Sommer gut frequentiert ist. Die Kosten dafür sind allerdings nur zu stemmen, weil sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren.
Nur Uwe Geßner ist von der Gemeinde angestellt und kümmert sich als Aufsicht und Fachmann um die ganze Technik. Auch die wird jetzt langsam aus dem Winterschlaf geholt.
In Kürze wird das Wasser der beiden Becken abgelassen. Sie bleiben auch im Winter gefüllt, damit die Mauern nicht trocken und brüchig werden und ein gleichmäßiger Druck auf ihnen lastet, erläutert Geßner. Ist das Wasser draußen, geht es an die Reinigung der Innenwände. Kleine Reparaturen stehen an. Die sind seit der Sanierung des Bads vor einigen Jahren aber sehr viel weniger geworden. Das Schwimmbad steht gut da.
Neue Spieltiere fürs das Plantschbecken
Trotzdem gibt es immer wieder etwas zu tun. So sollen im Plantschbecken einige Spieltiere ausgewechselt werden. Die Technik muss wieder für den Arbeitsmodus vorbereitet werden. Entsprechend sieht es im Technikraum aus. Die Jahresmenge der benötigten Chemikalien ist bereits eingetroffen.
Wenn frisches Wasser im Becken ist, soll auch die Heizung wieder arbeiten. Man will die bisherigen 24 bis 25 Grad Wassertemperatur wieder erreichen. Dafür muss die Sonne lange scheinen, denn die Erwärmung findet ausschließlich mit Solarthermie statt. Die Nutzung der Sonnenstrahlung für die Erwärmung des Wasser ist ein Grund, warum es das Welzbachbad überhaupt noch gibt. Das Heizen mit Öl oder Gas wäre schlichtweg nicht mehr zu bezahlen.
Eintrittspreise werden um etwa 50 Cent angehoben
Trotzdem müssen in diesem Jahr die Eintrittspreise moderat angehoben werden, so Philipp Bopp. Die letzte Erhöhung gab es 2018. Der Werbacher Gemeinderat hatte turnusgemäß die Kosten überschlagen und war zu der Erkenntnis gekommen, dass man um eine Erhöhung nicht umhinkommt. Vor allem die notwendige Chemie für das Wassergleichgewicht im Becken ist im vergangenen Jahr um viele 100 Prozent teurer geworden. Auch der Gebäudeunterhalt will finanziert werden. Etwa 50 Cent pro Karte wird der Eintrittspreis erhöht. Auch die Kosten für die Jahreskarte betragen entsprechend mehr.
Neu ist in diesem Jahr auch der Pächter für den Kiosk. Der Werbacher Wolfram Nohe erfüllt sich einen Herzenswunsch. Nachdem er seine selbstständige Arbeit im Finanzleistungssektor reduziert hat, wollte er nochmal etwas Handwerkliches machen. "Ich koche schon seit vielen Jahren auch für größere Gesellschaften und die Arbeit hier im Schwimmbad reizte mich schon lange", gibt er zu. Natürlich wird es die Klassiker der Schwimmbadküche weiter geben, aber auch neue Gerichte sollen hinzukommen. Er denkt an eine gesunde und leichte Küche, mit viel Salat, aber auch an vegane Speisen. Zusätzlich will Nohe am Wochenende ein Frühstück anbieten, das reizte ihn schon lange. Auch für die Spätschwimmer am Abend will er versuchen, neben dem Feierabendbier, noch Kleinigkeiten zum Essen vorzuhalten.
Insgesamt fühlen sich die Helfer in Wenkheim gut auf die kommende Badesaison vorbereitet. Sie hoffen, sie wird ähnlich erfolgreich wie die im Jahr 2022.