Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez sprach von einem guten Tag für die Polizeihochschule und den Standort. Auf Beschluss des Gemeinderats veräußert die Stadt Wertheim Grundstücke an das Land Baden-Württemberg. Damit sei der Weg für die langfristige Entwicklung der Polizeihochschule in Wertheim geebnet, so der OB in einem Pressegespräch am Mittwoch. Diese und die folgenden Informationen sind einem Presseschreiben entnommen.
Zu dem insgesamt knapp 10.600 Quadratmeter großen Areal, dessen Verkauf der Gemeinderat Anfang Februar beschlossen hat, gehört auch das sogenannte "Vier-Finger-Gebäude". Bereits im Jahr 2010 hat das Land "einen Finger" erworben. Für die drei verbleibenden Gebäudeteile bestand ein Pachtvertrag zwischen Stadt und Land. Allen gemeinsam war, dass es bislang keine Nutzung gegeben hat.
Ende des Jahres 2022 sei ein privater Investor auf die Stadt zugekommen, der die Fläche für die Realisierung von Wohnbebauung erwerben wollte. "Wir wussten aber auch von dem Bedarf und dem Wunsch der Polizei", rekapitulierte Herrera Torrez die Entwicklung. Er erinnerte an den Gemeinderatsbeschluss vom Oktober 2023, durch den die Verwaltung beauftragt wurde, das Gelände vorrangig dem Land zur Abrundung des Areals der Hochschule anzubieten. Die entsprechenden Gespräche seien jetzt erfolgreich abgeschlossen worden.
Bestandgebäude müssen alle abgerissen werden
Seit der Reaktivierung der Hochschule im Jahr 2018 hat das Land rund 16 Millionen Euro in die Einrichtung investiert, stellte Frank Berkenhoff, Leiter des Amtes für Vermögen und Bau Heilbronn, fest. Man habe schon immer auf das Areal geblickt, das jetzt vom Land erworben wird. Die Fläche wird unter anderem benötigt, um mittels Erdsonden und Wärmepumpen eine nachhaltige Beheizung des Gesamtgeländes nach den Landesvorgaben zu realisieren. Entsprechende Voruntersuchungen hätten die Eignung der Grundstücke dafür ergeben, "sonst hätten wir nicht gekauft", machte Berkenhoff deutlich.
Die Bestandsgebäude müssen seiner Aussage nach alle abgerissen werden, denn die Bausubstanz sei für eine weitere Nutzung nicht geeignet. Der Amtsleiter gab sich hoffnungsvoll, dass der Abbruch noch in diesem Jahr erfolgen kann.
Neben der energetischen Sanierung und Optimierung der gesamten Einrichtung, deren Kosten der Leiter vorsichtig auf rund 20 Millionen Euro schätzt, gibt es Bedarfsanmeldungen der Hochschule, die aber noch nicht finalisiert seien. Sie entspringen unter anderem der jüngsten Ausbildungsreform, wie der stellvertretende Leiter der Bildungseinrichtung, Harald Kraft, erläuterte. So benötige man weitere, modern ausgestattete Lehrsäle, um unter anderem der Digitalisierung gerecht werden zu können. Gebraucht würden aber auch zusätzliche Büroräume und nicht zuletzt müssten barrierefreie Zugänge auf dem Gelände geschaffen werden. Gewünscht, aber noch Zukunftsmusik ist auch ein Neubau des Wirtschaftsgebäudes.