
Der Großrinderfelder Gemeinderat musste sich bei seiner jüngsten Sitzung in Gerchsheim mit der Kindergartenbedarfsplanung für das nächste Jahr beschäftigen. Die Planung und Bereitstellung angemessener Betreuungsplätze in den Kindergärten einer Gemeinde ist von entscheidender Bedeutung für die Familien und die gesamte Gemeinschaft. In Großrinderfeld richtet sich diese Planung nach verschiedenen Faktoren, darunter die Entwicklung der Kinderzahlen in den einzelnen Ortsteilen sowie das Nachfrageverhalten der Eltern nach unterschiedlichen Betreuungsangeboten.
Die Kinderzahlen sind dabei ein wichtiger Indikator für die Bedarfsplanung in den Einrichtungen. Die Geburtenzahlen der vergangenen Jahre geben Einblicke in die zukünftige Nachfrage nach Betreuungsplätzen. Eine sorgfältige Analyse dieser Statistiken ermöglicht es, Engpässe zu vermeiden und eine hochwertige Betreuung für alle Kinder sicherzustellen.
Unterschiedliche Trends
Die Entwicklung der Geburtenzahlen in den Ortsteilen Großrinderfeld, Gerchsheim, Schönfeld und Ilmspan zeigt unterschiedliche Trends. Während Großrinderfeld und Gerchsheim eine stabile Kinderzahl verzeichnen, sind die Zahlen in Schönfeld und Ilmspan schwankend. Diese Variationen beeinflussen die Planung der Betreuungsplätze maßgeblich.
Die Gemeinde Großrinderfeld hat in den vergangenen Jahren ihre Betreuungsangebote erweitert, um den steigenden Bedarf zu decken. Dies führt jedoch auch zu einem Anstieg der Gesamtausgaben, die größtenteils von der Gemeinde getragen werden. Die Unterstützung durch kirchliche Träger und staatliche Zuschüsse helfen dabei, die finanzielle Belastung zu mildern.
Die Nachfrage nach Betreuungsangeboten hat sich verändert, insbesondere mit einem steigenden Bedarf an Krippen- und Ganztagsbetreuungsplätzen. Die gesetzliche Verankerung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kleinkinder unter drei Jahren hat diese Entwicklung weiter vorangetrieben.
In den einzelnen Kindergärten wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen, um den Bedarf zu decken. So wurden beispielsweise zusätzliche Krippen- und Ganztagsbetreuungsplätze geschaffen oder die Öffnungszeiten angepasst. Die Anmeldungen für das kommende Kindergartenjahr sind bereits eingegangen, und die Gemeinde ist darauf vorbereitet, den Bedarf zu decken. Man hat rechnerisch sogar noch etwas Luft.
Grundsätzlich bleiben die Gruppen und Öffnungszeiten im kommenden Kindergartenjahr gleich, lediglich in Schönfeld wird sich eine Änderung ergeben. Aufgrund der hohen Nachfrage sollen dort möglichst viele Kindergartenplätze angeboten werden. Da U3-Kinder in der Berechnung einer Gruppenstärke doppelt gewichtet werden, ist der gemeinsame Gedanke von Gemeinde und Trägerschaft, zunächst für das Kindergartenjahr 2024/2025 keine Altersmischung (ab zwei Jahren) mehr anzubieten. Somit können künftig mehr (Ü3-) Kinder betreut werden. Bei Betreuungsbedarf für U3-Kinder kann auf die Kindergärten in Großrinderfeld und Gerchsheim zurückgriffen werden. Diesen Gedanken schloss sich der Gemeinderat an und beschloss einstimmig die von der Verwaltung vorgelegte Beschlussvorlage.
Sind "Kindertaxis" erforderlich?
Uneinig war man sich jedoch beim Beschluss über den Finanzierungsantrag für Investitionen der Kindertagesstätte St. Michael in Großrinderfeld. Hier ging es neben den absolut notwendigen Dingen auch um die Frage, welche Gegenstände bei einem Umzug in den kommenden Jahren in den neuen Kindercampus mitgenommen werden können und welche zurückgestellt werden sollen. Und um die Frage, ob man in Großrinderfeld unbedingt sogenannte "Kindertaxis" anschaffen muss, die elektrisch angetrieben werden.
Für die Gerchsheimer Kindertagesstätte St. Anna hatte man solche bisher abgelehnt. Schließlich wurde der Bürgermeister beauftragt, die Anforderungsliste nochmal mit dem Träger durchzugehen und "sinnvolle Investitionen" zu genehmigen.