Moderater Alex Schuck und der Vorsitzende des Kreisjugendrings Main-Tauber, Simon Kurfeß gestalteten mit ihrem Wahlkarussell zur Bundestagswahl in Tauberbischofsheim ein etwas anderes Format der Kandidaten-Vorstellung. Das schreiben die Grünen in einer Pressemitteilung.
Wieviele Streichhölzer passen auf eine Flasche Limonade? Wer baut den höchsten Keks-Turm und wer schneidet die längste Papierschlange? Mit Spaß und dem Ehrgeiz auch hier zu gewinnen, spielten Alois Gerig (CDU), Rolf Grüning (Linke), Dr. Dorothee Schlegel (SPD) und Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Grüne) um den Sieg und damit den jeweils ersten Redebeitrag. Alois Gerig stapelte 21 Hölzchen und durfte sich zuerst vorstellen, danach waren Charlotte Schneidewind-Hartnagel, Dr. Dorothee Schlegel und Rolf Grüning an der Reihe.
Erinnerung an das grüne Herz
Schneidewind-Hartnagel erinnerte mit ihrem Eingangsstatement: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“, an das grüne Herz und die Generationenverantwortung ihrer Partei. Gestalten statt verwalten, das sei das politische Ziel ihrer enkeltauglichen Politik. So bat sie die hauptsächlich jungen Zuhörer um ihre Stimme am 24. September.
Mit jeder neuen Spielrunde stellte Moderater Schuck den Politikern eine Frage, die es zu beantworten galt. Zu den Schlagworten „Integration und Obergrenze“ stellte die Grüne fest, dass dies ganz unterschiedliche Begriffe seien. Integration hieße „wir nehmen Menschen auf und leben gemeinsam“, aber eine Obergrenze kenne das Asylrecht nicht. Asyl gehöre zum Kanon der Menschenrechte. Dem stimmten auch ihre Politikkollegen zu. Die große Flüchtlingsbewegung 2015 hätte überrascht und gefordert, sei aber durch den großartigen Einsatz vieler Ehrenamtlicher gemeistert worden.
Zum Thema „Terror und Sicherheit“ betonte Schneidewind-Hartnagel, dass Deutschland ein sicheres Land sei und hob dabei besonders auch Baden-Württemberg hervor. Dennoch habe man mit Terror zu tun, dem man europaweit angehen müsse. Mit der Frage nach den Berufen der Zukunft spannte sich ein weiter Bogen um Chancengleichheit, Teilhabe und gerechter Bezahlung. Der logische Schluss aus dem demografischen Wandel sei die Zunahme von älteren und zu pflegenden Menschen und der steigende Bedarf an Pflegekräften.
Da hier immer noch mehrheitlich Frauen beschäftigt seien, gelte es endlich angemessene Löhne zu zahlen. Altersarmut sei weiblich und nur mit eigenständigem Lohnerwerb und Rentenansprüchen entgegenzuwirken. Es sei nicht einzusehen, dass die Pflege eines Bankkontos so viel mehr wert sei als die Pflege eines Menschen.