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Tauberbischofsheim
Von Mozart bis zu den White Stripes
Das Orchester begeisterte beim Musikschulpodium der Richard-Trunk-Musikschule im MGG.
Foto: Antje Bauer | Das Orchester begeisterte beim Musikschulpodium der Richard-Trunk-Musikschule im MGG.
Antje Bauer
 |  aktualisiert: 13.04.2019 02:13 Uhr

Klavier dominierte zwar das Musikschulpodium, da die jungen Pianisten weder beim Tag der offenen Tür noch beim Adventskonzert die Möglichkeit hatten, ihr Können unter Beweis zu stellen. Aber auch sie trugen mit ihren abwechslungsreichen Stücken zur Vielfalt und Farbigkeit des Konzerts bei. Zunächst jedoch freute sich Schulleiter Johannes Wienand, dass eine so große Zahl interessierter Zuhörer sich zu dieser „Soirée“ in der Aula vom Mathias-Grünewald-Gymnasium hatte einladen lassen.  „Dieses Musikschulpodium ist schon zu einer guten Tradition geworden“, so Wienand weiter, „bei der unsere jungen Musiker auch einmal vor Publikum zeigen können, was sie im Unterricht schon alles erreicht haben."

Neben dem Klavier boten Akkordeon, Gitarre, Schlagzeug und E-Gitarre ein buntes Programm quer durch die Musikgeschichte mit Kompositionen von Bach bis Satie, von „klassischer“ Musik bis Rock und Pop, von einfachen Weisen bis hin zu schwierigen Kompositionen, die von den Mitwirkenden virtuos gemeistert wurden. Da spürte man förmlich die Stimmung eines verregneten Tages bei den „Rainy days“ des zeitgenössischen Akkordeon - Komponisten Johann Zeller, ebenso wie seine irischen Impressionen bei den „Grüßen von der grünen Insel“. Ganz unterschiedlich präsentierten sich die Gitarren – mit einem spanischen inspirierten „Vals“ von Joep Wanders, barocken Stücken von dem „königlichen Gitarrenspieler“ Ludwigs XIV, Robert de Visée, und einem Popsong der Everly Brothers, wobei die Interpretin wunderbar den „Sound“ traf.

Dass Mozarts „Kleine Nachtmusik“ nichts von ihrer Aktualität verloren hat, bewiesen die Streicher: eine Musik voller Anmut, die so recht in die abendliche Stunde passte, und die mit viel Hingabe vorgetragen wurde. Ja, und dann die zehn jungen Künstler am Klavier, die konnten alle ihr Publikum mit ihrem Können überzeugen. Und das nicht nur mit den früher „üblichen“ Komponisten wie Schubert (schön den Kontrast herausgearbeitet zwischen der Klage des Müllers und den fließenden Figuren des Baches); Tschaikowski (mit der Vorstellung von leise rieselndem Schnee im „Dezember“) oder Mendelssohn Bartholdy (der teils flüsternden teils sprühenden Charakter des Rondo Capriccioso meisterlich interpretiert).

Pianisten beeindruckten

Beeindrucken konnten die kleineren und größeren Pianisten – je nach Ausbildungsstand mit leichteren oder anspruchsvolleren Stücken – auch mit Werken aus neuerer Zeit. Da konnte man dem „Katzenblues“ oder der „Romanze in Rock“ (von Wolf Mayer) wie auch dem Titelsong aus dem „Fluch der Karibik“ genussvoll zuhören; ebenso wie der impressionistisch inspirierten „Arietta“ (von Samuil Maikapar), der folkloristischen (russischen) Melodik Reinhold Glières „Auf den Feldern“ oder dem von afrikanischen Rhythmen beeinflusste „Odeon“ des Brasilianers Ernesto Nazareth.

Keine Langeweile aufkommen ließen schließlich – trotz des diesmal etwas längeren Programms – das Kammerorchester, die Schlagzeuger sowie die Rockband mit ihren fetzigen Rhythmen. Da war zunächst, schwungvoll Piazollas temperamentvoller „Libertango“, der so manches Bein im Takt mitwippen ließ. Begleitet vom rhythmischen Klatschen des Publikums Tony Osbornes „Groovy Strings“. Zu dem hatte Victoria Pohl noch eine Klavierstimme geschrieben, die von Annika Größlein hervorragend übernommen wurde. Eine besondere Freude war für Johannes Wienand gewesen, den Lehrer Hans-Jörg Hasis (Würzburg) für den Part des Kontrabasses im Kammerorchester gewinnen zu können.

Nach den Schlagzeugern, die mit Bassdrum, Toms, Snares und Rides ihr Auditorium beeindrucken konnten, gab es  noch Rock vom Feinsten: Punk-Rock mit „Basket Case“ von Green Day, das „We are all on drugs“ (die Sängerin gewiss nicht!) und das auch in so manchem Fußballstadion gehörte „Seven Nation Army“ von den White Stripes, wobei die Stimme der Sängerin einfach perfekt für dieses Genre passt.

Beim Konzert wirkten mit:

Akkordeon: Xenia Kremer und Theresa Bauer (Lehrkraft)

Gitarre: Annika Behringer, Luca Craciunescu, Niklas Winkler (Kl. Harald Hilpert)

Klavier: Elina Dehn, Loriel Fleming, Annika Größlein, Lisa Neidhart, Leni Uhl (Kl. Victoria Pohl) Michelle Fleming, Yasmina Kratzmüller, Alexandra Petras, Michael Stolz, Sandra Vegele (Kl. Natali Krasnoperowa)

Rockband: Muriel Withopf – voc, Till Werner – git, David Thoma – perc, Gereon Rodriguez – bass und Ltg.;

Schlagzeug: Johannes Mayer, David Thoma (Kl. Oliver Trahndorff)

Streicher: Clara Reinhart, Magdalena Savelev, Victoria Vockel, Miriam Werner (Ltg. Johannes Wienand)

Das Kammerorchester der Musikschule unter der Leitung von Johannes Wienand

Musikschulpodium der Richard-Trunk-Musikschule im MGG
Foto: Antje Bauer | Musikschulpodium der Richard-Trunk-Musikschule im MGG
Musikschulpodium der Richard-Trunk-Musikschule im MGG
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