zurück
Tauberbischofsheim
Von mächtigen und mutigen Frauen
Das Team des Frauensonntags.
Foto: Waltraud Löffler, Evangelisches Pfarramt | Das Team des Frauensonntags.
Bearbeitet von Lena Bayer
 |  aktualisiert: 27.09.2021 03:10 Uhr

Um 10 Uhr am Sonntagvormittag fühlte sich laut Pressemitteilung des evangelischen Pfarramtes Tauberbischofsheim der eine oder die andere in der Tauberbischofsheimer Christuskirche, als wäre es bereits 20.15: Mit der Tatort-Titelmelodie begann der Evangelische Frauensonntag. Die Kommissare Thiel und Börne (Armin Fischer und Günter Müsse) konnten zunächst jedoch nicht mehr feststellen, als dass ein Mann mit einem Hammer erschlagen wurde.

Derart eingestimmt wurde nun der eher unbekannte und gewalttätige Text aus der hebräischen Bibel um die Richterin Deborah und Jael erzählt: Jael war eine kenitische Frau. Ihr Mann Heber hatte einen Vertrag mit dem aufstrebenden König Jabin geschlossen, um Frieden zu schließen. Doch König Jabin unterdrückte Israel 20 Jahre lang und schickte seinen Herrführer Sisera los, um Krieg zu führen. Die Richterin und Prophetin Debora sandte Soldaten in den Kampf gegen ihn und sagte bereits voraus, dass Sisera in die „Hand einer Frau verkauft“ werden wird. Sisera wird geschlagen und flüchtet sich in Jaels Zelt. Als er eingeschlafen ist tötet Jael den gefürchteten General. Deborah preist und segnet Jael.

Eine nicht eben leicht zu verdauende Geschichte, die Elke Philipp, Andrea Fischer und Ruth Steinhoff im Anschluss schrittweise entknoteten und eine Verbindung zum heutigen (Frauen-)Leben herstellten. Dürfen sich Unterdrückte auch mit Gewalt gegen die Unterdrücker wehren? Was ist mit dem Gebot „Du sollst nicht töten?“ Was mit Bonhoeffers Aufforderung „Dem Rad in die Speichen zufallen“? Gibt es ein „immer richtig“, „immer falsch“? Schwierige Fragen.

Aufstehen und handeln

Aufzustehen und Entscheidungen zu treffen, statt ohnmächtig und hilflos zu sein – das sei leichter gesagt als getan. Gerade Frauen fühlten sich oft zwischen den verschiedensten Ansprüchen zerrieben: sie sollen für die Kinder sorgen, eine gute Ehefrau und Partnerin sein und in der Arbeit erfolgreich. Da werden die eigenen Gefühle um des lieben Friedens Willen lieber für sich behalten. Bis es irgendwann zu viel werde und ein Kreislauf der Wut und Verzweiflung beginne.

Warm und schön klänge dagegen Jesu Gebot der Nächstenliebe. Aber es sei nur machbar in seiner Gänze: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“. Auf sich selber hören, Hilfe suchen und annehmen, sich auch mit den dunklen Seiten annehmen, sagen, was einen stört – das ließe frei werden. Es gibt nicht nur gerade Wege und eindeutige Antworten. Das wurde in diesem sehr intensiven Gottesdienst deutlich.

Musikalisch wurde er von Claudia Bähr und Sängerinnen der Gesangsoase umrahmt. Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Teilnehmer zum Kirchkaffee und regen Austausch im Cafe Bohne.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Tauberbischofsheim
Andrea Fischer
Bibel
Ehefrauen
Emotion und Gefühl
Evangelische Kirche
Generäle
Hebräer
Jesus Christus
Mut
Männer
Nächstenliebe
Sängerinnen
Wut
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top