Ursprünglich wollte er mit Welzer a la Ulrike Meyfarth auf die Bühne springen. Doch dann läuft er ganz normal in den Engelsaal ein, unterteilt gleich mal die Zuschauer „in einen Bereich, in dem gelacht wird und einen Bereich, über den gelacht wird“. Spätestens in diesem Moment ist der ersten Reihe im Saal klar, hier muss man mitmachen. Es würde ein interaktiver Abend werden, sagt Korf und verspricht dabei nicht zu viel.
Der 47-jährige Kölner ist bekannt für seinen Witz, seine Schlagfertigkeit und sein Improvisationstalent. Aus abstrusen Zurufen baut er ganze Geschichten – und zwar so, dass sich das gesamte Publikum vor Lachen biegt.
Er könne sich noch an seinen ersten Auftritt hier erinnern, aber das sei vor elf Kilo gewesen – fügt er an. Sofort kommt er mit ein paar Frauen im Publikum ins Gespräch über gescheiterte Diäten. So habe ihn der Verzicht auf Kohlenhydrate so aggressiv werden lassen, dass er beim Bäcker die Tür aufgerissen habe und lauthals „Looser“ in den Laden gerufen habe und selbstgebackenes glutenfreies Brot habe er als Gästehandtuch verwendet.
„Hier hätte man aber auch mal Tine Wittler durchjagen können“, alles lacht. Korf schaut sich im Engelsaal um, und kommt sofort auf das Thema Fernsehen zu sprechen. Er untermalt das gesagte pantomimisch, spielt mit der Sprechgeschwindigkeit, der der Stimmhöhe, schreitet auf der Bühne hin und her, fuchtelt mit den Armen, bleibt stehen und zieht plötzlich passend zum Gesagten eine Schnute – alles johlt. Es geht um Handyabhängigkeit, Kreuzfahrten, Internet, schwule Fußballer, „Hooli-Gays“ und die WM 2022 in Katar.
Da malt Korf schon mal ein Bild vom Public Viewing, Glühwein trinkend auf dem Weihnachtsmarkt. „Da wird es keine Auslosung der Spiele geben. Neeeiiiinnnn. Die werden wichteln. Und wenn wir Holland als Gegner bekommen, dann wissen wir, das war Schrottwichteln.“
Nach zwei Stunden bester Unterhaltung wird Sascha Korf natürlich nicht ohne Zugabe entlassen. Auf Wunsch und zur absoluten Erheiterung gibt es Nicols „Ein bisschen Frieden“ – in der Pantomime-Version.
„Der war sein Geld wirklich wert“, wird der Comedien Sascha Korf nach der Vorstellung von einem der Zuschauer beim rausgehen geadelt.