
Die Autobahn A 81 bei Boxberg (Main-Tauber-Kreis) glich am Samstag Abend einem Trümmerfeld: 50 Kilometer hinter Würzburg waren in Richtung Heilbronn zehn Autos ineinander gekracht. Vier Menschen starben, fünf Schwerverletzte wurden bis nach Würzburg, Bad Mergentheim, Buchen und nach Mannheim geflogen. Die Unfallautos stammten unter anderem aus den Landkreisen Würzburg und Haßberge.
Wracks von drei Minivans und mehrere zertrümmerte Autos standen auch Stunden nach der Karambolage auf der A 81 auf und neben der Fahrbahn. Ein Leichnam lag - wie Helfer berichteten - stundenlang im Freien auf der linken Fahrspur. Es bildete sich ein langer Stau.
Wurde der Regen zum Verhängnis?
Der Unfallort liegt an der Autobahn zwischen Würzburg und Heilbronn, nur eine Abfahrt hinter Tauberbischofsheim, zwischen den Abfahrten Ahorn und Boxberg. Normalerweise ist diese Strecke wenig belebt. Wurde das und der Regen den Autofahrern zum Verhängnis, wie bereits von den Rettungskräften vor Ort gemunkelt wurde?
Da können Polizei und Feuerwehr bisher nur die Schultern zucken. „Fest steht, dass die Fahrbahn zum Zeitpunkt des Unfalls nass war,“ sagt ein Sprecher der Polizei Heilbronn am Sonntag. Er spricht am Unfallort von einem „riesengroßen Trümmerfeld“ . Die Ursache für den Unfall sei zunächst unklar. „Das Unfallgeschehen ist sehr komplex", sagt am Sonntag Polizeihauptkommissar Carsten Diemer vom Polizeipräsidium in Heilbronn. Angaben zu den insgesamt vier Toten und zur möglichen Rolle der Witterung kann er noch nicht machen. Es könne wohl noch Tage dauern, bis der genaue Hergang geklärt sei, sagt er.
Bei den Opfern handelt es sich um zwei Männer im Alter von 43 und 59 Jahren sowie um zwei Frauen im Alter von 50 und 59 Jahren. In welchem zeitlichen Abstand die zehn Fahrzeuge, darunter drei Kleintransporter, zusammenkrachten, ist auch noch unklar. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf deutlich mehr als 100.000 Euro.
Unfallstelle blieb für Stunden unberührt
Bitter für die Angehörigen, aber unsichtbar für die stundenlang Wartenden im Stau: Damit der Unfallsachverständige den Hergang rekonstruieren kann, blieben die Toten und die Wrackteile auch Stunden nach dem Vorfall liegen. Sichtschutzwände verhinderten aber zumindest nach einiger Zeit den Blick auf die Toten. Später, wenn es den Verletzten wieder besser geht, hoffen die Ermittler auch auf ihre Zeugenaussagen.
Insgesamt waren mehr als 100 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und der Notfallseelsorge im Einsatz. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Tauberbischofsheim ging der Notruf kurz nach 16 Uhr ein, wie der Stellvertretende Stadtkommandant Dominik Götzinger sagt. "Wir mussten drei Personen mittels schwerem hydraulischem Rettungsgerät retten", sagt er.
Zumindest über Gaffer müssen sich die Einsatzkräfte nicht ärgern. Einerseits gibt es auch auf der Gegenfahrbahn wenig Verkehr, wie Götzinger sagt. Andererseits verhindern hohe Büsche auf dem Grünstreifen den Durchblick von der anderen Seite. Den Zugang zur Unfallstelle sichern die Einsatzkräfte mit Sperrband ab.
Über mehrere Kilometer und Stunden bildet sich zunächst ein Stau an der Stelle. Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei nicht davon aus, dass alle Fahrzeuge auf einmal in einander gefahren sind. Ein Sprecher am Sonntag: „Das waren mehrere Komplexe.“ In welchem zeitlichen Abstand die zehn Fahrzeuge, darunter drei Kleintransporter, zusammenkrachten, ist noch unklar.
Selbst die Fahrbahn ist beschädigt
Am Abend schließlich lässt die Polizei die Fahrer auf der A 81 wenden und in die Gegenrichtung zur nächsten Abfahrt fahren. Erst nach Mitternacht wird die Vollsperrung wieder aufgehoben, zwei der Fahrspuren aber bleiben zunächst weiter gesperrt – auch sie sind von der Wucht des Unfalls beschädigt worden.
Die Autobahn in Fahrtrichtung Stuttgart wurde erst am frühen Sonntagmorgen wieder freigegeben.
Mit Material von dpa
auf Grund der ganzen Assistenzsysteme im Auto komplett vergessen, dass physikalische Gesetzesmäßigkeiten nicht außer Kraft gesetzt werden können.
Es passiert mir immer wieder, dass, wenn ich auf Grund starken Regens meine Geschwindigkeit auf 100 km/h drossele, mit extremen Geschwindigkeiten überholt werde.
Lernt man in der Fahrschule nicht mehr, wie schnell ein Reifen den Kontakt zur Fahrbahn verlieren kann, wenn Spurrillen sich mit Wasser füllen und dann dass jegliche Fahrmanöver obsolet sind?
Nachdem ich gelesen hatte, dass 200m weiter vorne eine Pkw in die Leitplanke gerast ist wirft sich die Frage auf, ob diese Tatsache nicht der Auslöser war. Die AB ist dort zweispurig, wenn ein Hindernis die linke Spur blockiert wird natürlich gebremst und vor allem ausgewichen. Das setzt sich nach hinten fort. Ein einziger Fahrfehler genügt dann um eine Katastrophe auszulösen.
Wie gesagt, nur eine Theorie aber es würde mich nicht wundern wenn der Ablauf genau so war.
Ansonsten gebe ich Catweazle ausnahmsweise recht, wir brauchen eine Tempobegrenzung. Im Ausland normal, hier scheinbar unmöglich.
Es muss in Deutschland ein Tempolimit her, am besten 130 km/h.
Und noch besser wäre es dann, wie in Frankreich dann bei (starken) Regen ein verschäftes Tempolimit von 100 km/h (Frankreich 110 km/h) einzuführen.
Denn viele unterschätzen einfach die Gefahr des Aquaplaning.