
(dpa/lsw) Der Fund eines vier Meter langen Pythons bei Lorch nahe Schwäbisch Gmünd gibt der Polizei Rätsel auf. Die tote Riesenschlange sei zunächst zum städtischen Bauhof gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Experten gingen davon aus, dass es sich um eine Tigerpython handelt.
Laut Polizei sei es recht unwahrscheinlich, dass der Halter des Tieres gefunden wird, da die meisten Pythons ohne Registrierung gehalten würden. Falls der Halter dennoch gefunden wird, droht ihm eine Strafe wegen des Verstoßes gegen das Tierkörperbeseitigungsgesetz.
Nach Angaben der Reptilienexpertin Isabel Koch vom Stuttgarter Zoo Wilhelma dürfte die Todesursache schon klar sein: „Der Python ist schnell erfroren.“ Pythons seien wechselwarme Tiere, die dauerhaft Wärme von außen benötigten. Falls sie in die Kälte kommen, können sie sich nicht mehr bewegen und bekommen eine Lungenentzündung, wie Koch berichtete. „Eine Lungenentzündung bedeutet den sicheren Tod für einen Python“, erklärt die Biologin.
Die Haltung der Python sei durch die Größe von vier bis fünf Metern schwierig. Ein Terrarium in der Größe eines kleinen Kinderzimmers sei passend. Auch die klimatischen Bedingungen seien wichtig: So müssten mindestens 25 bis 30 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschen. Tigerpythons sind laut Koch besonders beliebt bei privaten Reptilienhaltern, weil sie ein gemäßigtes Temperament hätten.
Der Python war am Donnerstag auf einem Rastplatz im schwäbischen Lorch (Ostalbkreis) entdeckt worden. Weil unklar war, ob sich die Schlange wegen der Kälte nicht bewegte oder schon tot war, wurde ein Tierarzt verständigt. Dieser konnte nur noch den Tod des Tieres feststellen.