Szenen wie in einem Actionfilm müssen sich am Montag im Raum Wertheim abgespielt haben. Ein Autofahrer lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei – kein Wunder, er hat Einiges auf dem Kerbholz.

Kurz nach 22 Uhr war eine Streife der Autobahnpolizei auf der A3 (Frankfurt-Würzburg) bei Stockstadt (Lkr. Aschaffenburg) auf ein Auto aufmerksam geworden, dessen Kennzeichen im nordrhein-westfälischen Meinerzhagen gestohlen worden waren. An der Anschlussstelle Wertheim wollten die Beamten den silberfarbenen Audi kontrollieren. Doch der Fahrer gab plötzlich Gas und machte sich laut Polizei auf der Landstraße Richtung Dietenhan (Main-Tauber-Kreis) davon.

Zwei Polizeistreifen nahmen sofort die Verfolgung auf. Den Angaben zufolge raste der Audifahrer zum Teil mit Tempo 150 im dichten Nebel durch die Ortschaften. Außerdem missachtete er das Rotlicht einer Baustellenampel.

Die verfolgenden Polizisten verloren den Audifahrer schließlich aus den Augen. Die Besatzung eines Polizeihubschraubers entdeckte den Wagen später in einem Wald bei Dietenhan – von Fahrer und Beifahrer keine Spur.

Mittlerweile war auch die baden-württembergische Polizei in die Suche eingeschaltet worden. Die Beamten stießen schließlich im Winzerweg von Dietenhan auf den 22 Jahre alten Beifahrer, der dort zu Fuß unterwegs war. Der Mann wurde vorläufig festgenommen, kam später aber wieder auf freien Fuß.

Sein gleichaltriger Kumpel – der offenbar am Steuer des Audi gesessen hatte – blieb verschwunden. Wie sich der Polizei zufolge herausstellte, gehört dem im Kreis Starnberg wohnenden Mann der Audi rechtmäßig. Allerdings hat der 22-Jährige keine Fahrerlaubnis mehr. Zudem war der Versicherungsschutz des Autos erloschen.

Damit nicht genug: Die Polizei stellte in dem Wagen ein Einhandmesser und eine Machete sicher. Jetzt laufen Ermittlungen unter anderem wegen Kennzeichenmissbrauchs, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Verstoßes gegen das Waffengesetz.