Der VdK-Ortsverband Grünsfeld wird 75 Jahre alt. Das Jubiläum nehmen die Mitglieder mit dem bewährten Vorstandsteam in Angriff. Die Wahlen bei der Jahreshauptversammlung im Sportheim Zimmern brachten keine Veränderung.
„Viele Dinge bereiten Sorge“, erklärte Reiner Schenk. Der Ortsverbandsvorsitzende nannte als Beispiel das steigende Armutsrisiko im Alter. Weil die Energiekosten explodierten und auch die Pflege teurer werde, seien immer mehr Menschen auf Sozialhilfe angewiesen. „Armut darf nicht zur Normalität werden“, betonte Schenk. Deren Bekämpfung in allen Altersgruppen müsse deshalb an erster Stelle stehen.
Schenk forderte auch, dass Gesundheit für alle bezahlbar sein muss. „Pflege darf nicht arm machen und muss menschenwürdig sein.“ Wer pflegebedürftig sei oder Angehörige pflege, müsse sich auf die gesetzliche Pflegeversicherung verlassen können.
Corona bremste das Vereinsleben massiv aus
Schriftführerin Maike von Brunn gab einen Überblick über die Veranstaltungen des vergangenen Jahres. Den Coronabestimmungen geschuldet, waren das nicht allzu viele. Immerhin traf der Vorstand sich zu Besprechungen und nahm an verschiedenen Schulungen teil. Ein Ausflug stand ebenfalls auf dem Programm.
Agnes Reusch gab einen Einblick in die finanzielle Situation des Ortsverbandes. Die hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Das lag auch daran, dass fast keine Veranstaltungen stattfinden konnten. Die Versammlung entlastete sie und den gesamten Vorstand einstimmig.
Als „Fels in der Brandung“ bezeichnete Bürgermeister Joachim Markert den VdK. „Die Bürger fühlen sich überfordert“, meinte das Stadtoberhaupt. In einer von vielen Krisen geprägten Zeit sei der Sozialverband ein wichtiger Halt. „Er kümmert sich um die Sorgen seiner Mitglieder und bietet ihnen Unterstützung“, so Markert.
Beratung wird zweigleisig organisiert
Von einem breiten Aufgabenspektrum des Sozialverbandes sprach Kreisvorsitzender Kurt Weiland. Ein Erfolg ist in seinen Augen, dass die Sozialrechtsreferenten des Kreisverbandes rund 800.000 Euro an Nachzahlungen für die Mitglieder vor Gericht erstreiten konnten. Mittlerweile habe man sogar einen dritten Juristen für die Beratungsstelle engagieren können.
Als Reaktion auf die schwierige Zeit unter den Coronabestimmungen will der Kreisverband, so Weiland, seine Arbeit künftig zweigleisig fortsetzen. Man sei froh, dass persönliche Gespräche wieder stattfinden können. Andererseits will man den Digitalisierungsschub für Beratung auch über das Internet nutzen.
Der VdK hat sich Weilands Angaben zufolge außerdem in der Flüchtlingshilfe engagiert und bei der Flutkatastrophe im Ahrtal mit Sach- und Geldspenden geholfen. Mit der „Nächstenpflege“ habe man die Öffentlichkeit für ein wichtiges Thema sensibilisieren können. Es steht auch, so Weiland, im Mittelpunkt der dritten Gesundheitstage, die am 13. und 14. Mai in der Grünsfelder Stadthalle über die Bühne gehen.
Festakt am 9. Juli in Zimmern
Die Wahlen gingen zügig und harmonisch vonstatten. Weil das bestehende Team erfolgreich arbeitet, sahen die Mitglieder keine Veranlassung, einschneidende Veränderungen vorzunehmen. Der Vorstand setzt sich künftig wie folgt zusammen: Reiner Schenk (Vorsitzender), Stefan Blassauer (Stellvertreter), Maike von Brunn (Schriftführerin), Agnes Reusch (Kassiererin), Kornelia Schenk (Frauenvertreterin), Kilian Barthel, Claudia und Jens Hünerberg sowie Reinhold Segeritz (alle Beisitzer). Stefan Blassauer übernahm von Thomas Brocher außerdem in Personalunion auch die Aufgaben des Rentner- und Behindertenbeauftragten. Als Kassenprüfer fungieren Christina Segeritz und Harald Wolf.
Zum Schluss gab Reiner Schenk einen Ausblick. Die Planungen für das Jubiläumsfest seien so gut wie abgeschlossen. Am Sonntag, 9. Juli, gibt es um 14.30 Uhr einen Festakt im Dorfgemeinschaftshaus von Zimmern.