
„Pop“ nennt sich das aktuelle Programm von Matthias Tretter, seit mindestens zehn Jahren ein guter alter Bekannter beim Kunstverein und mittlerweile zur ersten Garde der klassischen Sprech-Kabarettisten hierzulande zählend. Der 46-Jährige, heute in Leipzig ansässige Würzburger, der unlängst im vollen „Engelsaal“ wieder einen fulminanten Erfolg feierte, präsentierte sich als würdiger Vertreter seines fränkischen Volksstammes und dessen urwüchsig-satirischer Ader: Mit seiner unermüdlichen Spottlust, dem Vergnügen an halb freundschaftlichen, halb boshaften Sticheleien, an der grotesken Übertreibung, an ausgefallenen, bizarren Metaphern, die oft in wuchernde Stilblüten ausarten, und sprachschöpferischer Kraft, die sich im selben Zug aus fränkisch-bodenständiger Drastik und den bunt zusammengewürfelten, anglodeutschen Modernismen unseres 21. Jahrhundets speist.
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