Der Gemeinderat hatte über die Finanzplanung des Forstbereiches für 2018 abzustimmen. Vorher gab Dagmar Wulfes als Leiterin des Forstamtes Tauberbischofsheim Informationen zur geplanten Forststrukturreform: „So untersagt das Bundeskartellamt dem Land Baden-Württemberg den gemeinsamen Nadelstammholzverkauf aus dem Staatswald und Betrieben mit mehr als 100 Hektar Betriebsfläche. Dabei zählt man zum Verkauf nicht nur den eigentlichen Verkauf, sondern auch das Auszeichnen im Bestand und die Erstellung der Holzliste. Termin, bis zu dem wir weiterarbeiten wie bisher, ist der 1. Juli 2019. Bis Sommer 2019 wird das Landeswaldgesetz angepasst und die Anstalt des öffentlichen Rechts für den Staatswald gegründet.
Bis es ein rechtskräftiges Urteil im Kartellverfahren gegen die baden-württembergische Landesforstverwaltung gibt, kann der Kommunal- und Privatwald vom Landkreis aus im so genannten Baden-Württembergmodell weiterbeförstert werden„.
Lediglich der Holzverkauf für Betriebe größer 100 Hektar darf nicht beim Forstamt angesiedelt sein, kann aber weiter über die Holzverkaufsstelle beim Landratsamt erfolgen.
„Parallel zum Umsetzungsprojekt des Landes werden wir im Kreis zusammen mit Vertretern der Kommunen und des Privatwalds sowie des Landratsamts einen Plan B erstellen,“ fuhr Wulfes fort, „der ab Rechtskraft des Urteils im Kartellverfahren Grundlage für die Struktur der Forstbewirtschaftung im Landkreis sein wird.“
„Wir sind dabei, für den Landkreis Strukturen zu schaffen beziehungsweise zu erhalten, die die Standards der Waldbewirtschaftung sichern und eine einheitliche Organisationsstruktur für Waldbesitzer und Kunden erhalten. Das Ganze zu tragbaren Kosten, mit einer starken Position am Holzmarkt und mit Perspektiven für meine Mitarbeiter“.
Auf die Holzmarktlage kommend, gab Wulfes bekannt, dass der Preis für Fichten im freien Fall sei, und forderte dazu auf, momentan von Einschlägen für dieses Holz abzusehen.
Revierförster Peter Kugler stellte den Forstwirtschaftsplan 2018 vor. Einnahmen von 93 000 Euro stehen Ausgaben von 91 800 Euro gegenüber, sodass mit einem leichten Überschuss von 1200 Euro gerechnet werden kann. Die goldenen 80er Jahre (mit Überschüssen von über 180 000 DM) scheinen endgültig vorbei zu sein. Hohe Kulturkosten und Ausgaben für Waldschutz sind Investitionen für die Zukunft, skizzierte Kugler die Situation.
Der Gemeinderat stimmte der Finanzplanung für den Gemeindewald Wittighausen 2018 einstimmig zu.
Außerdem stimmte der Gemeinderat der Jahresrechnung 2016 und der Haushaltsplanung 2018 für den Abwasserzweckverband Wittigbach zu und beauftragte die Verbandsvertreter entsprechend abzustimmen. Die Verbandssitzung findet öffentlich am 30. November um 17 Uhr im Rathaus in Unterwittighausen statt.