Beim Umbau des ehemaligen Kindergartens St. Anna in eine Seniorenwohnanlage mit Ärztehaus geht es langsam an den Innenausbau. Während man außen schon erkennen kann, wie die spätere Gestaltung aussehen wird, geht es für den Gemeinderat derzeit um den Innenausbau.
Speziell beschäftigte sich der Rat mit der Ausschreibung der Heizungs- und Sanitärarbeiten. Für die Heizungsarbeiten lagen zwei Angebote vor, wobei die Firma Wilhelm GmbH aus Waldbrunn mit knapp 137.000 Euro das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. Damit lag man rund 10.000 Euro unter der Kostenschätzung. Bei der Vergabe der Sanitärarbeiten allerdings lag das wirtschaftlichste Angebot um rund 80.000 Euro über der Schätzsumme. Auch diesen Auftrag erhielt die Firma Wilhelm GmbH zu einer Angebotssumme von gut 198.000 Euro.
Preissteigerung wird hingenommen
Die Preissteigerung, so argumentierte Bürgermeister Johannes Leibold, sei der allgemeinen Marktsituation geschuldet. Man könne natürlich das Angebot ablehnen und neu ausschreiben, aber ein günstigeres Angebot sei nicht zu erwarten. Dem stimmte Heiko Wülk zu, denn gerade die Preise für Sanitärarbeiten seien im vergangenen Jahr enorm gestiegen. Manfred Wörner bedauerte, dass keine einheimische Firma die Aufträge erhalten habe, aber die hatten sich überhaupt nicht beworben, so der Bürgermeister. Mehr wollte er zu diesem Thema nicht sagen. Und so stimmte der Gemeinderat im Vereinsraum der Festhalle in Gerchsheim einstimmig für die beiden Vergaben.
Die weiteren Tagesordnungspunkte gingen mehr um reine Verwaltungstätigkeiten und zeigten, dass in der Gesamtgemeinde Großrinderfeld in nächster Zeit viel investiert werden soll. So ging es beim Bebauungsplan "Beund/Zündmantel" um die Ausweisung eines neuen Baugebietes am Ortseingang von Tauberbischofsheim kommend mit voraussichtlich 58 Bauplätzen sowie eines Sondergebietes für den Einzelhandel. Das Plangebiet liegt am westlichen Ortsrand des Hauptortes Großrinderfeld und umfasst eine Fläche von etwa 5,3 Hektar.
Ortschaftsrat spricht sich für Kreisel aus
Bei einem Ortstermin und in Gesprächen mit dem Ortschaftsrat hatte man sich ein umfassendes Bild von der Situation gemacht und die angesprochenen Verbesserungen eingebaut. So soll es an der ehemaligen Bundesstraße eine geschlossene Bebauung mit mindestens zwei Geschossen geben, im hinteren Teil sind auch mehr Geschosse zulässig, um den Mietwohnungsmarkt anzuregen. Der Ortschaftsrat, so Walter Lutz, wünsche sich einen Kreisverkehr am neuen Ortseingang. Dem will sich Bürgermeister Leibold nicht verschließen, er bat darum, zuerst den Bebauungsplan auf den Weg zu bringen und dann Kontakt mit dem Landkreis aufzunehmen. Die Landstraße ist im Besitz des Landes Baden-Württemberg.
Ralf Schieß gab bei den Gebäudehöhen zu bedenken, dass man an die Normhöhen der Fertighausbauer denken solle, damit man nicht wieder so viele Befreiungen benötige, wie beim Baugebiet "Knauer II" in Gerchsheim. Auch dieser Aufstellungsbeschluss fiel einstimmig, ebenso wie der Beschluss zur Beauftragung einer Schallemissionsuntersuchung in diesem Gebiet. Rechnerisch soll der von der Landesstraße 578 im Bebauungsplangebiet zu erwartende Verkehrslärm in den Beurteilungszeiträumen Tag und Nacht ermittelt werden.
Ein weiterer Bebauungsplan wurde in Auftrag gegeben, dieses Mal in Gerchsheim. Das Gebiet "Winterwiesen" soll als Mischgebiet neu geordnet werden. Vielen Einheimischen ist der Bereich eher als "Gänsgarten" bekannt, aber die richtige Flurbezeichnung aus dem Grundbuch laute nun einmal Winterwiesen, so Bürgermeister Leibold. Der Aufstellungsbeschluss fiel ebenfalls einstimmig, wie für die Veränderungssperre in diesem Gebiet.