Der Main-Tauber-Kreis liegt seit Donnerstag ganz vorne bei der 7-Tage-Inzidenz der Corona-Infizierten in Baden-Württemberg: 746 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, Tendenz stark steigend. Nur der Landkreis Rastatt ist noch stärker betroffen. Auf Platz vier folgt der benachbarte Neckar-Odenwald-Kreis mit einer 7-Tage-Inzidenz von 732.
Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Gesundheitsholding Tauberfranken entnommen.
„Auch bei uns im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim ist diese neue Welle angekommen“, sagt Pflegedirektor Frank Feinauer. „Einerseits haben wir deutlich mehr Covid-19- Patienten stationär aufgenommen und sehen darunter wieder deutlich mehr schwere Krankheitsverläufe als noch im Sommer. Andererseits haben wir auch viele krankheitsbedingte Ausfälle unter unseren Mitarbeitenden. Wir müssen daher zurzeit leider planbare Operationen und Eingriffe immer mal wieder kurzfristig verschieben. Die Notfallversorgung ist nach wie vor rund um die Uhr sichergestellt.“
Diese Entwicklung kann auch Dr. Mathias Jähnel, Ärztlicher Direktor im Krankenhaus Tauberbischofsheim, bestätigen. „Wir behandeln zurzeit so viele Corona-Patienten wie seit dem diesjährigen Höhepunkt im Frühjahr nicht mehr. Zugleich sind viele dieser Patienten sehr pflegeaufwändig und verlangen dem Personal alles ab. Krankheitsbedingte Ausfälle häufen sich in unseren Teams, wir können zurzeit nur von Tag zu Tag planen“, beschreibt er die Situation. Beide sehen die aktuelle Entwicklung mit Sorge. Der Herbst beginne gerade erst. Vielen Menschen unterschätzen die Ansteckungsgefahr und haben alle Vorsichtsmaßnahmen aufgegeben.
Dazu kommen aktuell noch weitere Erkältungskrankheiten, die ebenfalls spürbar zunehmen und zu Krankheitsausfällen führen. „Wir können nur an die Menschen appellieren wieder Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, sich bei Covid-19-Symptomen zu isolieren und Veranstaltungen zu meiden. Auch Maskentragen hilft, die Infektionsgefahr zu reduzieren. “, so die Verantwortlichen aus den beiden Krankenhäusern. „Wir alle wünschen uns eine Rückkehr zu unbeschwerten Festen und Feiern, aber wir riskieren damit eine Überlastung der Krankenhäuser, die am Ende die stationäre Versorgung aller Patientinnen und Patienten sicherstellen müssen.“