Katastrophenschützer haben am Samstag in Altlußheim (Rhein-Neckar-Kreis) den Hochwasser-Ernstfall geprobt. Nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe waren bei der Übung insgesamt rund 550 Menschen im Einsatz. Sie füllten unter anderem in einem Kieswerk Sandsäcke, die für eine Erhöhung und Sicherung der Deiche verwendet werden. Die Übung hatte bereits am 8. Oktober mit ersten Vorbereitungen in der Verwaltung begonnen. Richtig Hand angelegt wurde aber erst am Samstag.
Regierungspräsidentin Nicolette Kressl erklärte zu der Übung mit dem Namen „Rheinflut 2012“: „Effektiver Bevölkerungsschutz ist auch angewiesen auf das enge und reibungslose Zusammenwirken von Behörden und Organisationen. Um hierfür fit zu bleiben, müssen wir regelmäßig üben.“ Durch den Klimawandel werde die Gefahr extremer Wetterlagen, auch verbunden mit Hochwasser, steigen. Die Katastrophenschutzübung war in mehrere Stufen unterteilt. In der mehrtägigen Informationsphase legten die beteiligten Behörden ihre Kommunikationsstrukturen fest. „Dort wurde simuliert, was passiert, wenn sich ein Hochwasser ankündigt. Das kommt ja auch nicht von heute auf morgen“, erläuterte Regierungspräsidiumssprecher Uwe Herzel. Die nächste Stufe ist die Stabsrahmenübung, bei der die Einsatzkräfte nur fiktiv bewegt werden. Entscheidend ist an dieser Stelle, die Absprachen zwischen dem Regierungspräsidium, den Städten und Landkreisen sowie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz sowie dem Landeskommando der Bundeswehr zu testen.
Bei der Vollübung zum Abschluss sind schließlich echte Menschen im Einsatz. Dabei geht es weniger darum, in kurzer Zeit möglichst viele Sandsäcke zu füllen. Vielmehr sollen die Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk sowie Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Rotem Kreuz ein Gefühl dafür entwickeln, wie ein solcher Großeinsatz vor sich geht. „Das Lernen und Kennenlernen steht im Mittelpunkt“, sagte Herzel. Im Einsatz war auch ein Pionierpanzer.