Eines der wichtigsten Werke der deutschen Exilliteratur, der Roman „Transit“ von Anna Seghers, steht in einer eigens für die Badische Landesbühne geschriebenen Fassung auf dem Spielplan. Kathrin Mayrs Dramatisierung, für die sie auch als Regisseurin verantwortlich ist, wird am Montag, 8. April, um 19.30 Uhr in der Stadthalle in Tauberbischofsheim zu sehen sein. Vor der Vorstellung findet um 19 Uhr eine Einführung statt, zu der alle eingeladen sind. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Badischen Landesbühne entnommen.
Zum Inhalt des Stücks: Marseille 1940: Tausende von Menschen sind auf der Flucht vor dem NS-Regime und warten auf ihre Transitpapiere. Unter ihnen ein junger Deutscher, der nach dem Selbstmord des Schriftstellers Weidel dessen Identität angenommen hat. Jetzt ermöglichen ihm diese Papiere, die Flucht nach Mexiko vorzubereiten.
In Marseille lernt er Marie kennen und verliebt sich in sie. Marie sehnt sich nach einer Zukunft in Übersee. Dazu muss sie aber zusammen mit ihrem Mann, den sie für einen Arzt verlassen hat, ein Visum beantragen. Bald dämmert dem jungen Mann, dass Marie die Frau des toten Dichters ist. Aber Marie glaubt fest daran, dass Weidel noch lebt.
In Transit beschreibt Anna Seghers die kafkaeske Bürokratie, die Flüchtende von Amt zu Amt hetzt, in der Hoffnung nach Übersee ausreisen zu können. Diese Anstrengungen bei gleichzeitiger Lethargie, da nichts vorangeht, erzeugen eine Atmosphäre, die in der Dreiecksbeziehung Ich-Erzähler – Marie – Arzt eindrücklich verdeutlicht wird. Ein Zustand, den Anna Seghers auf ihrer Flucht nach Mexiko in Marseille selbst erlebt hat und der auch heute noch für Millionen von Menschen Lebensrealität ist.
Zu sehen sind Tobias Gondolf, Madeline Hartig, Thilo Langer auf der Bühne. Die Inszenierung ist von Kathrin Mayr. Bühne und Kostüm gestaltete Johanna Bajohr.
Kartenvorverkauf in der Schwarz auf Weiss Buchhandlung, Hauptstr. 32, sowie unter Tel.: (09341) 7768 oder über schwarzaufweiss@tauberbuch.de