Fünf Tage nach einer Routine-Operation mit schweren Komplikationen in einer Klinik in Filderstadt ist die Patientin gestorben. Seit vergangenem Dienstag hatte die 21-Jährige im Koma gelegen. Die Frau habe bei Komplikationen „schwere irreversible Hirnschädigungen“ erlitten, hieß es in einer Mitteilung der Klinik.
Die Hospitalleitung versprach eine schnelle und transparente Aufklärung, die Stuttgarter Justiz ordnete ein Gutachten zu möglichen Behandlungsfehlern an. Die Prüfung von Klinikunterlagen habe bisher keine Anhaltspunkte auf ein Fehlverhalten ergeben, sagte eine Sprecherin der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Weiterhin habe eine Obduktion ergeben, dass die Frau an Herzkreislaufversagen gestorben war. Ein Ergebnis des angeordneten Gutachtens erwarten die Behörden erst in ein paar Monaten.
Sollte ein Patient durch eine ärztliche Behandlung verletzt werden oder anderweitig Schaden nehmen, braucht es laut Staatsanwaltschaft zunächst eine Anzeige bei der Polizei, damit ermittelt wird. Bei Eingriffen mit Todesfolge sei das anders. „Jeder unnatürliche Tod wird geprüft.“ Die einzige Voraussetzung sei ein begründeter Anfangsverdacht, dass jemand Schuld am Tod tragen könnte.
Die junge Frau hatte die Klinik am vergangenen Dienstag mit Schmerzen aufgesucht und wurde noch am selben Tag einer Bauchspiegelung unterzogen. Bei dieser Methode wird eine Sonde über den Bauchnabel eingeführt.
Nach Informationen der „Stuttgarter Zeitung“ von Montag will die Klinik auf diese Methode künftig verzichten. Dazu äußerte sich das Krankenhaus am Montag nicht. Vor jeder Behandlung müsse der Patient über den Eingriff aufgeklärt und sein Einverständnis eingeholt werden, sagte der Präsident der Landesärztekammer, Ulrich Clever. „Andernfalls ist das Körperverletzung.“
Eine Endoskopie, die Methode für eine Bauchspiegelung, habe sich durchgesetzt, weil Patienten danach kürzer ans Bett gebunden sind. Sie trage gewisse Risiken, erklärte Clever, der selbst Gynäkologe ist. Schwere Komplikationen, die auch zum Tod führen könnten, seien aber äußerst selten.
Die Geschäftsführung des Krankenhauses äußerte sich zum Tod seiner Patientin in einer Mitteilung zutiefst betroffen. Das Krankenhaus setze sich für maximale Transparenz und die vollständige Aufklärung des Vorfalls ein.