Zum Ende dieses Jahres läuft der Gaskonzessionsvertrag der Gemeinde mit dem Stadtwerk Tauberfranken aus. Aufgrund des Energiewirtschaftsgesetzes ist für die Vergabe der Konzession ein rechtssicheres Vergabeverfahren nach EU-Recht notwendig. Dies könne die Gemeinde Großrinderfeld, wie viele andere Gemeinden auch, nicht mehr selbst durchführen, da die Materie zu kompliziert sei, so Kämmerer Werner Horn. Deshalb müsse man sich einen Kommunalberater suchen, der die Ausschreibung sicher durchführen kann.
Horn hatte mehrere Angebote eingeholt, konnte allerdings kein Pauschalangebot bekommen. Alle rechnen nach Aufwand ab. Da können schon mal Honorare 18 000 bis 50 000 Euro entstehen. Für eine Gemeinde wie Großrinderfeld seien es erfahrungsgemäß, so Horn, aber nur 20 000 bis 25 000 Euro. Letztlich beauftragte der Gemeinderat die Firma Eversheim Stuible Treuberater GmbH aus Stuttgart mit der Aufgabe.
Ebenfalls beschlossen wurde die Anschaffung eines neuen EDV-Programms für das Finanzwesen der Gemeinde. Der bisherige Anbieter CIP habe den Besitzer gewechselt und seitdem habe es nur Probleme gegeben, so Kämmerer Horn. Außerdem sei kein Service nicht mehr gewährleistet, so dass man sich nach einer Alternative umgesehen habe.
Die habe man letztlich bei der Firma H&H aus Berlin gefunden, weshalb der Gemeinderat dem Wechsel zustimmte. „Wir halten den Wechsel gerade jetzt für sinnvoll“, hatte Bürgermeisterin Anette Schmidt den Schritt begründet, wird doch in Kürze eine neue Mitarbeiterin in der Kämmerei anfangen. Für Lizenzen und die Datenübernahme und Installation sind rund 24 000 Euro angesetzt, die in den Haushalten 2016 und 2017 berücksichtigt werden beziehungsweise wurden.
Die „Wirtschaftsförderung und Energien Großrinderfeld GmbH“, 2012 gegründet um beim Bau der einst geplanten 90 Windkrafträder auf Gemeindegebiet als Gemeinde beteiligt zu sein, wird aufgelöst, da sich die Rahmenbedingungen durch die Tiefflugzone der Bundeswehr geändert haben und die GmbH damit ihren Sinn verloren hat. So Werner Horn als Geschäftsführer vor dem Gemeinderat, der ihn einstimmig beauftragte, die GmbH aufzulösen und die Stammeinlage in den Haushalt der Gemeinde zu übernehmen.
Mit der Verabschiedung der Satzung ist der Bebauungsplan für das neue Gewerbegebiet nun rechtskräftig. Dass Büro ibu hatte die gewünschten Änderungen der Träger öffentlicher Belange in die Satzung eingearbeitet und der Gemeinderat diese zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig wurde das Ingenieurbüro ibu beauftragt, die Planung und Bauleitung der „inneren Erschließung“ für eine Bruttosumme von rund 62 500 Euro zu erbringen. Dies war ein positives Signal für mehrere Besucher der Gemeinderatssitzung, die schon sehnsüchtig auf den Baubeginn warten, um ihr Gewerbe im neuen Gebiet anzusiedeln. Zukünftig wird auf der Kreisstraße nach Ilmspan am Gewerbegebiet Tempo 70 gelten, das war eine Auflage des Landratsamtes, sehr zur Freude auch der Anwohner in gegenüber liegenden Wohngebiet, die so leichter auf die Kreisstraße einbiegen können.