Das Tauberländer Dorfmuseum feiert in diesem Jahr einen besonderen Geburtstag: Am 9. September wird es 50 Jahre alt. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Vereins für Tauberfränkische Volkskultur entnommen. "Ein derartiges Jubiläum kann man nicht einfach übergehen – auch dann nicht, wenn eine Pandemie die Planungen erschwert", sagt Johanetta Müller, Vorsitzende des Vereins im Vorfeld der Feier.
Als das Dorfmuseum zur Kärwe 1972 erstmals seine Pforten öffnete, feierten damals rund 150 Gäste. Darunter prominente Besucher wie Fürst Kraft zu Hohenlohe-Langenburg, Fürst Albrecht zu Hohenlohe-Jagstberg und hochrangige Vertreter von Land, Kreis und Kommunen. Sie versammelten sich damals auf dem Marktplatz und im Museum. In diesem Jahr soll jedoch entschieden anders gefeiert werden.
Mit etwa hundert geladenen Gästen blickt der Verein zunächst im Erinnerungsgespräch mit Zeitzeugen der Gründung auf die verschiedenen Phasen und der für die weitere Entwicklung verantwortlich werdenden jungen Generation auf die Lebensgeschichte des Museums zurück.
Marktplatz in Weikersheim soll lebendig werden
Bei Einbruch der Dunkelheit wird es auf dem Marktplatz und im Museum lebendig: "Projection mapping" von Johannes Müller setzt die Fassade des Kornbaus, die unter Graf Karl Ludwig in die barocke Gesamtgestaltung des damals angelegten Marktplatzes einbezogen wurde, in ein anderes Licht. Ab 20.30 Uhr öffnet das Museum. Dort werden die Besucherinnen und Besucher mit Spinnrad und Webstuhl zwischen Schränken, Truhen und Vitrinen in eine andere Zeit befördert. Dazu erklingen Stücke und Lieder des Fruchtkastenbau-Zeitzeugen und Hofkapellmeisters Erasmus Widmann.
Der Komponist, der ab 1602 rund ein Jahrzehnt am Hof als Kapellmeister, Organist, Texter und Komödiendichter wirkte, feiert dieser Tage ebenfalls Geburtstag. Er wurde am 13. September – vor 450 Jahren – geboren. Zum Klingen bringt ihn heuer der mehrfach ausgezeichnete Kontrabassist, Pianist und Chorleiter Theodor Spannagel auf der Museumsfeier.
