"Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 wird es auf den Bahnstrecken der Westfrankenbahn doch keine Veränderungen geben." Das sagte Berthold Frieß, Ministerialdirektor im baden-württembergischen Verkehrsministerium, am Dienstag in Stuttgart laut einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Tauber-Kreis. Ihr sind die folgenden Informationen entnommen.
In den vergangenen Monaten war in der Region ein neues Fahrplankonzept für Tauber-, Maintal- und Madonnenlandbahn intensiv diskutiert worden. Bei einem Spitzentreffen haben der Amtschef des Verkehrsministeriums sowie die Verwaltungsspitzen aus den betroffenen Landkreisen darüber diskutiert.
Fahrzeiten nach Würzburg hätten sich verlängert
„Unsere Analysen haben gezeigt, dass das bisher vorgesehene Fahrplankonzept noch zu viele Nachteile für bestimmte Fahrgastgruppen bringen würde. Dies betrifft beispielsweise Anschlüsse ins Oberzentrum Würzburg, für die sich die Fahrzeiten verlängern würden. Zudem würden sich neue Anschlussprobleme an die Regiobusse und an die Regionalbahn zwischen Lauda und Osterburken sowie im Knoten Crailsheim ergeben“, sagte Frieß.
"Klar ist aber auch, dass sich Pünktlichkeit und Stabilität auf der Tauberbahn verbessern müssen. Auch die Anschlüsse in Miltenberg stehen auf dem Prüfstand." Land und Landkreise haben daher die Einsetzung einer "Zukunftskommission Westfrankenbahn" vereinbart. Sie hat die Aufgabe, bis zur Einführung der batterieelektrischen Züge ab 2030 Fahrplankonzepte und Maßnahmen zu entwickeln, die Qualität und Pünktlichkeit verbessern.
Das Eisenbahnverkehrsunternehmen Westfrankenbahn hatte sich intensiv für die Änderung des Fahrplankonzepts eingesetzt. "Unsere gemeinsame Aufgabe ist es nun, mit der Westfrankenbahn ein verbessertes Zukunftskonzept zu entwickeln", sagte der Amtschef des Ministeriums weiter.
Landräte erwarten tragfähiges und langfristiges Fahrplankonzept
Denn im Bereich von Lauda bis Crailsheim muss der Fahrplan 2025 wegen Baustellen geändert werden, gegebenenfalls mit Halteausfällen. Das Ministerium ist deswegen in Abstimmung mit der Westfrankenbahn. Diese sowie die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und die Bayrische Eisenbahngesellschaft (BEG) prüfen außerdem, wie die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit auf der Tauberbahn, der Maintalbahn und der Madonnenlandbahn nach Abschluss der Baumaßnahmen langfristig verbessert werden können.
Die Landkreise befürworten die Entscheidung, das neue Fahrplankonzept weiteren Anpassungen zu unterziehen. Damit kann es nicht, wie ursprünglich vorgesehen, im Dezember 2024 auf die Schiene gebracht werden. "Dennoch muss es klares Ziel sein, den Fahrgästen schlussendlich einen attraktiven und stabileren Fahrplan anbieten zu können", so die Landräte Christoph Schauder (Main-Tauber-Kreis), Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis), Jens Marco Scherf (Landkreis Miltenberg) und Gerhard Bauer (Landkreis Schwäbisch Hall). Gründlichkeit gehe aber vor Schnelligkeit. "Wir erwarten dann aber auch ein tragfähiges und langfristiges Fahrplankonzept für die Tauber-, Maintal- und Madonnenlandbahn."