
Viel Lob bekam Lauda-Königshofens Bürgermeister Lukas Braun für die Verlegung des traditionellen Neujahrsempfangs. Dieser fand nun im Frühjahr als Bürgerempfang statt. "Wir haben gesagt, wir machen das diesmal ein bisschen anders und präsentieren Ihnen die ganze Fülle unserer Aufgaben bei lockeren Gesprächen – und das auch nicht im kalten, grauen Januar, sondern im Frühling", erläuterte Braun.
So hatte das Bauamt eine Aufstellung erarbeitet, wie der Verwaltungsakt ist, um einen Bebauungsplan aufzustellen, oder wie heutzutage Vermessungen stattfinden. Zudem wurden die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt vorgestellt. Das Familienzentrum hatte ein Glücksrad für die Kinder vorbereitet und die Stadtbücherei ein Quiz. Zudem präsentierten sich der Bauhof und die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen und das Standesamt informierte.
Von der Leistungsfähigkeit der Verwaltung überzeugen
Landrat Christoph Schauder fand die Idee gut, den Bürgerempfang mit einem Tag der offenen Tür im Rathaus zu verbinden. So könnten sich die Bürgerinnen und Bürger von der Leistungsfähigkeit der Verwaltung überzeugen. Vielen sei gar nicht bewusst, wie groß das Spektrum der Aufgaben sei. Ohne eine Verwaltung vor Ort sei eine Kommune nicht lebensfähig, nahm Schauder die Ausführungen von Bürgermeister Braun auf.
Der hatte an den preußischen Reformer Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein erinnert, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewirkt hatte. Diesem "schwebte ein Staatsaufbau vor, bei dem kommunale Verwaltungen vor Ort möglichst selbstständig, kosteneffizient und bürgernah arbeiten sollten", so Braun. "Deshalb erhob er die kommunale Selbstverwaltung zum Grundprinzip seines Verwaltungsaufbaus. Er erkannte die Notwendigkeit, örtliche Angelegenheiten von örtlichen Institutionen regeln zu lassen und die Bürgerschaft stärker in den Entscheidungsprozess einzubeziehen."
Aufforderung, sich aktiv in der Kommune einzubringen
Das Rathaus, die Stadtverwaltung, der Bauhof, die Stadtwerke Lauda-Königshofen, der Gemeinderat als kommunales Hauptorgan – all das sei kein Selbstzweck, der sich irgendwie um die eigene Achse drehe. All das sei auf der einen Seite Dienstleistung für Bürgerinnen und Bürger, bedürfe auf der andere Seite aber auch des Mitmachens aller, forderte der Bürgermeister dazu auf, sich aktiv am Kommunalwesen zu beteiligen.
Deshalb sollten alle am 9. Juni zur Kommunalwahl gehen und ihre Stimme abgeben, für die Zukunft von Lauda-Königshofen und seiner Stadtteile. "Gehen Sie nicht nur am 9. Juni dieses Jahres wählen, nutzen Sie auch die vielfältigen Angebote der Stadt, sich anderweitig einzubringen. Es ist Ihre Stadt", so der Bürgermeister.

Beim Thema Wahlen hakte Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart ein. Auch er rief zum Gang an die Wahlurne auf, wenn in Baden-Württemberg Kommunalparlamente und Europaparlament parallel gewählt werden. "Was wir Europa verdanken, müssen wir hegen und pflegen", so Reinhart.
Gelebte Partnerschaft mit Boissy-Saint-Léger
Régis Charbonnier, der Bürgermeister von Boissy-Saint-Léger, der französischen Parnerstadt von Lauda-Königshofen, forderte auf: "Lasst uns gemeinsam in die Zukunft gehen". Er lobte die gute Verbindung der beiden Städte über die reine Verwaltung hinaus, denn es würden sich viele Vereine und Organisationen gegenseitig besuchen und unterstützen. Das sei gelebte Partnerschaft innerhalb eines geeinten Europas.
Landrat Christoph Schauder blickte auch auf die Zusammenarbeit innerhalb des Main-Tauber-Kreises. Die Eröffnung der Mobilitätszentrale im ehemaligen Bahnhof Lauda sei da ein Schritt, aber auch die Überführung des Probebetriebs in den Regelbetrieb der Frankenbahn, nannte er gemeinsame Themen des Kreises mit Lauda-Königshofen.

Im Rahmen des Bürgerempfangs wurden außerdem Blutspender geehrt.
Die verdienten Blutspender
Zehnmal: Franziska Herm, Marco Hess, Christian Plath, Jakob Reiner, Timm Roos;
25: Patrick Hahn, Gerlinde Hemlein, Roland Zembsch;
50: Maria Anna Hahn, Norbert Sack, Markus Schreck;
75: Josef Knab;
100: Edmund Diez;
125: Eberhard Braun;
150: Elmar Wohlfahrt.