Obwohl der SV Wittighausen in einer sehr kleinen Gemeinde im Main-Tauber-Kreis beheimatet ist, hat man es doch geschafft, die Gründung eines Sportvereins vor 100 Jahren auf die Beine zu stellen. Und noch heute ist der SV aus dem Dorfgeschehen nicht wegzudenken. Aus einem reinen Fußballverein wurde im Laufe der Jahre ein "Verein für Jedermann".
Brennball (eine schwedische Sportart und verwandt mit Baseball), Karate, Frauenfitness, Zumba und die regelmäßige Abnahme des Sportabzeichens kennzeichnen den Verein neben dem Fußball heute. Deshalb will man das Festwochenende vom 30. Mai bis 2. Juni auch vielfältig gestalten. Der Festausschuss setzt auf Abwechslung und viel Freude zusammen mit den Menschen aus dem Ort und darüber hinaus. Beim Festkommers solle eine "Jahrhundertelf" aufgestellt werden, also eine Fußballmannschaft mit den besten Spielern der vergangenen 100 Jahre.
Vorstand Gerhard Bachert und seinem Team ist es gelungen, die Traditionself des 1. FC Nürnberg für ein Einlagespiel zu gewinnen. Die Ex-Profis sollen gegen eine verstärkte Altherrenmannschaft des SV Wittighausen antreten. Trainiert wird jedenfalls schon fleißig, wie Martin Pruszydlo einwirft. Er ist einer der vielen Wittighäuser, die am Samstagabend um 18 Uhr ihr Glück gegen die Mannschaft aus Mittelfranken herausfordern wollen. Das wird bestimmt eine ganz besondere Veranstaltung, zumal auch das Rahmenprogramm stimmt.
Viel Sport wird das ganze Wochenende auf und um die Sportanlage an der Bahnstrecke erfolgen und auch für das leibliche Wohl ist neben der bekannten Stadionwurst immer etwas geboten. Zu allen Veranstaltungen, außer dem Festkommers, ist die gesamte Bevölkerung eingeladen, einige abwechslungsreiche Stunden auf dem Sportplatz des SV Wittighausen zu verbringen.
Der Ursprung des Vereins liegt in den Anfängen des 20. Jahrhunderts, als begeisterte Fußballfreunde zusammenkamen, um ihrer Leidenschaft für den Sport nachzugehen. Leider sind aus dieser Zeit keine Aufzeichnungen erhalten geblieben. Erstmals erwähnt wird die Sportvereinigung Unterwittighausen in einem Schreiben aus dem Gemeindearchiv vom 12. April 1921. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein bereits 40 Mitglieder.
Ein bedeutender Meilenstein war das Jahr 1924, als der Verein als "Sportverein Wittighausen" wiedergegründet wurde. Zu dieser Zeit fanden die Spiele in der Umgebung des Bahnhofs Wittighausen statt, unterstützt von Einwohnern aus Poppenhausen und Oberwittighausen. Der SVW war dem Süddeutschen Fußballverband angeschlossen.
Die 30er Jahre brachten Veränderungen, darunter eine Namensänderung zu "DJK Wittighausen" aufgrund der Katholischen Jugendbewegung und später zu "Sportverein Fortuna Wittighausen". Trotz politischer Umbrüche blieb der Verein aktiv und erlebte sportliche Erfolge, auch wenn die Platzfrage stets präsent war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, der den Verein stark belastete, wurde die Fußballgemeinschaft 1946 wieder ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Pfarrer Paul Steinbrenner entstand der heutige Verein. Die Platzfrage erwies sich immer wieder als Herausforderung. Nach langwierigen Verhandlungen gelang es, ein Gelände südlich des Bahnhofs zu sichern, wo man heute noch beheimatet ist und auch feiern wird.
Festprogramm: Donnerstag, 30. Mai: 10 Uhr: Fronleichnamsgottesdienst, 12 Uhr: Mittagessen mit Musik der Wittighäuser Musikanten, 14 Uhr: Brennballturnier (Mannschaftsmeldungen erwünscht); Freitag, 31. Mai, 16 Uhr: AH-Fußballturnier, 19 Uhr: Barbetrieb; Samstag, 1. Juni, 10.30 Uhr: F-Jugendturnier, 13 Uhr: E-Jugendturnier, 18 Uhr: AH SV Wittighausen – 1. FC Nürnberg Traditionsmannschaft; Sonntag, 2. Juni, 10 Uhr: Weißwurstfrühstück, 11 Uhr: Ligaspiel Damen SV Bütthard – TSV Mainaschaff, 14 Uhr: SG Bütthard/Wittighausen 2 – FC Kirchheim 2, 16 Uhr: SG Bütthard/Wittighausen 1 – SG Grünsfeld/Zimmern 2.