Im Ofen brennt ein Feuer und spendet wohltuende Wärme. Kaffeeduft liegt in der Luft. Auf dem Tisch stehen viele kleine Törtchen. Sieben Frauen erzählen, lachen und fachsimpeln. Dazwischen ist ständig das leise Klicken von Nadeln zu hören.
„Ich wollte nicht immer allein stricken. Außerdem wird es Zeit, dass es so etwas auch in Gamburg gibt“, sagt Faustina Keller. Sie hat den Strick- und Häkeltreff in Gamburg ins Leben gerufen. An diesem Mittwoch trifft er sich zum ersten Mal. „Wir wollten nur mal schauen“, sagen zwei ältere Gamburgerinnen und blättern interessiert in Katalogen mit den neuesten Strickmodellen. Ihnen gegenüber sitzt eine Frau aus Werbach. Sie strickt jeden Tag. „In Gesellschaft macht das doch mehr Spaß“, sagt sie. Und schon ist der knallrote Faltenrock für ihre Enkelin um ein paar Reihen gewachsen.
Jüngste Teilnehmerin ist die 13 Jahre alte Erika Kasperski. Sie ist erst vor kurzem mit ihren Eltern nach Gamburg gezogen. Auch wenn die gebürtige junge Polin noch nicht jedes Wort versteht, die Bewunderung der anderen für ihren zügig wachsenden lila Häkelschal quittiert sie mit einem scheuen Lächeln.
Faustina selbst kommt in der Zeit gerade mal zum Maschenanschlagen für ihren quietschbunten Loop. „Das ist doch das Schöne, dass unerfahrene und erfahrene Strickerinnen sich hier austauschen können“, sagt Elke Reinhard. Sie ist eigens aus Buchen angereist. Durch das Internet lernte sie Faustina Keller kennen und ist in Buchen selbst bei solch einem Strick- und Häkeltreff dabei
Einig sind sich die Damen auch darüber, dass man sich in Zukunft einmal im Monat bei Brigitte Keller in ihrem ganz privaten „Glitzerstübchen“ treffen will. Die sei zwar gerade im Urlaub, wie Schwiegertochter Faustina erklärt, wird das nächste Mal aber dabei sein. So, wie vielleicht noch die ein oder andere Interessentin. „Je größer die Runde, desto mehr Spaß“ – darin sind sich alle einig.
