
Singen ist gesund, baut Stress ab und fördert so ganz nebenbei noch die Gemeinsamkeit und Harmonie. Trotzdem hat Corona bei vielen Vereinen seine negativen Spuren hinterlassen. Deshalb hat sich der Sängerbund Badisch-Franken (SBF) dazu entschlossen, für alle Interessierten ein Stimmbildungsseminar zu organisieren. Mit Bert Ruf war schnell ein Referent gefunden und innerhalb kürzester Zeit hatten sich über 80 Sänger:innen angemeldet.
"Kommt und lasst uns alle singen, kommt und lasst uns fröhlich sein", mit diesem Kanon begeisterte er von Anfang an. Egal ob ein-, zwei- oder vierstimmig, er wusste worauf es ankommt. Mehrere Faktoren sind bei Bert Ruf für ein erfolgreiches "Singerlebnis" besonders wichtig. Dazu gehört zum Beispiel der Stand, bei der die Haltung jedoch nicht verkrampfen darf. Mit der richtigen Atmung wird eine notwendige Spannung aufgebaut, Gähnen, sich strecken und räkeln gehört genauso dazu wie eine Atmungsbeschleunigung.
Übungen für das Zwerchfell mit übertrieben ausgesprochenen Konsonanten, Summ-Laute aus dem Kopf oder klarere Vokalbildungen durch veränderte Mund- und Lippenstellungen, sie alle dienen einer besseren Aussprache. Hier ist und bleibt das Hochdeutsch maßgebend. In diese Richtung zielt auch die Resonanz. Er demonstrierte dies anhand kleiner, chromatischer Tonfolgen und einfachen Liedern.
Die Übungen betrafen alle Stimmlagen. Besonders wichtig dabei: die Vokale nicht herauspressen. Erstaunlich, was man so alles aus einer Oktave mit acht Tönen plus Halbtönen herausholen kann.
Der zweite Teil begann wieder mit einer kurzen Aufwärmphase und beinhaltete überwiegend praktische Übungen, unter anderem Eigenkompositionen von Bert Ruf oder entsprechende Arrangements. Es wurde dabei immer Wert auf eine möglichst perfekte Interpretation gelegt, auch bei Fremdsprachen. Selbstverständlich beantwortete er, zwischendurch oder am Ende, Fragen aus der Runde und hatte bei gesanglichen Problemen immer wieder Lösungsvorschläge.
"Gemeinsam singen macht einfach Spaß", so Wolfgang Runge am Ende. Er bedankte sich beim Referenten mit einem kleinen Präsent und beim Gastverein Dittwar mit seinem Vorsitzenden Alexander Schwarz für die Arbeiten vor Ort.
Von: Reinhard Haas (Mitarbeiter für Pressearbeit, Dorfgemeinschaft Oberlauda)