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Tauberbischofsheim
Sprachbarriere überwinden: Interkulturelles Zukunftscafé in Bad Mergentheim bietet berufliche Orientierung
In der Backstube konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kleine Gebäckstücke zubereiten.
Foto: Jacob Lüdicke, Landratsamt Main-Tauber-Kreis | In der Backstube konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kleine Gebäckstücke zubereiten.
Bearbeitet von Julia Rüther
 |  aktualisiert: 22.12.2024 02:28 Uhr

Im Rahmen des Projektes "BO for parents: Elterneinbindung als zentrales Instrument in der beruflichen Orientierung von Schülerinnen und Schülern" (BO4P), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, fand kürzlich die Veranstaltung "Interkulturelles Zukunftscafé" in der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim statt, teilt das Landratsamt Main-Tauber-Kreis in einer Pressemitteilung mit, der folgende Informationen entnommen sind.

Im Zukunftscafé konnten Eltern, Schülerinnen und Schüler in ihrer jeweiligen Muttersprache Wissenswertes zur Berufswahl erfahren. "In Deutschland haben Schulabsolventen die Wahl zwischen 324 verschiedenen Ausbildungsberufen. Im Berufswahlprozess sind die Jugendlichen daher auf gute Ratgeber angewiesen – häufig sind das die Eltern. Für Eltern mit Migrationshintergrund ist es jedoch schwer, ihre Kinder gut zu unterstützen, da häufig das Wissen zum deutschen Bildungs- und Ausbildungssystem fehlt. Dieses Wissen vermittelten die Veranstalter des Zukunftscafés", erklärte Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung beim Landratsamt.

In Workshops konnten Schülerinnen und Schüler verschiedene Berufe ausprobieren

Zu Gast waren Schülerinnen und Schüler der Eduard-Mörike-Schule und der Kopernikus-Realschule zusammen mit ihren Eltern. Sprachmittlerinnen und Sprachmittler für Ukrainisch und Arabisch unterstützten bei der Kommunikation. In einem Vortrag informierte Julia Wissinger von der Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim über das Modell der dualen Ausbildung in Deutschland. Begleitend zum Vortrag wurden die wichtigsten Informationen auf Folien in den Sprachen Arabisch und Ukrainisch dargestellt. Danach konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Berufe in Workshops ausprobieren und kennenlernen.

In der Backstube wurden zum Beispiel kleine Gebäckstücke zubereitet und in der Kfz-Werkstatt erhielten Interessierte einen Einblick in die Wartung und Reparatur von Autos und konnten selbst einen Lichttest machen. Auch Friseuren und Zahnarzthelferinnen boten Workshops an. 

Neben dem Zukunftscafé wurde von der Projektgruppe ein mehrsprachiger Elternordner entwickelt, der zum Abschluss der Veranstaltung an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgehändigt wurde. Er enthält Informationen zum Schul- und Ausbildungssystem in Deutschland sowie wichtige Ansprechpartner und Anlaufstellen. Um diese Informationen möglichst vielen Eltern zugänglich zu machen, liegt der Ordner außer auf arabisch und ukrainisch auch in den Sprachen Englisch, Französisch und Türkisch vor.

Sprachbarriere soll kein Hemmnis mehr darstellen

"Neben der emotionalen Unterstützung stellt die gesammelte Lebenserfahrung der Eltern einen wertvollen Baustein bei der Entscheidungsfindung der Kinder dar. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Möglichkeiten sowie die Karrierechancen moderner Ausbildungsberufe sichtbar zu machen", sagte Katrin Stephan, Leiterin des Amtes für Kreisschulen und Bildung beim Landratsamt.

Die Erfahrung an den beteiligten Schulen hat gezeigt, dass manche Eltern aufgrund von Sprachbarrieren oder kulturellen Hemmnissen schulische Angebote oftmals kaum oder gar nicht wahrnehmen. Daher hat die Netzwerkgruppe im Main-Tauber-Kreis zum Projektbeginn festgelegt, zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln. Der Fokus der Netzwerkarbeit liegt auf "schwer erreichbare Eltern mit Migrationsgeschichte". Ziel ist es, Angebote so zu entwickeln, dass vor allem die Sprachbarriere kein Hemmnis mehr darstellt.

Das Forschungsprojekt BO4P wurde zu Beginn des Jahres 2024 vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung auf den Weg gebracht. BO4P hat zum Ziel, regionale Konzepte zu entwickeln, um Eltern in der Bewusstmachung und Ausübung des Einflusses gut zu unterstützen.

 
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