Das Sportassistentenmodell der Badischen Sportjugend, speziell für den Main-Tauber-Kreis und den Neckar-Odenwald-Kreis konzipiert, bewährt sich seit zehn Jahren als attraktives, erprobtes, dezentrales Angebot zur Gewinnung junger Nachwuchskräfte im Sport. Zu dieser Einschätzung kommt die Sportjugend Tauberbischofsheim in einer Pressemitteilung. Trotz Corona-Pandemie hätten sich auch in diesem Jahr wieder 15 Seminarteilnehmer als Sportassistenten qualifiziert.
Sie absolvierten die sportliche und theoretische Ausbildung in der Kaufmännischen Schule in Tauberbischofsheim. Der Sportjugendförderverein unterstütze das Sportassistentenmodell wegen seiner elementaren Bedeutung von Anfang an. Bewegung, Sport und Spiel gehörten nach wie vor zu den häufigsten Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen, obwohl Facebook und Internet den Bewegungsdrang junger Menschen inzwischen stark beeinträchtigen, heißt es in der Pressemitteilung.
Erklärtes Ziel der Sportjugend sei es daher, die Lebens, Bildungs- und Entwicklungschancen junger Menschen in den Sportvereinen der Region abzusichern und zu verbessern. Um dabei erfolgreich zu sein, müsse man junge, engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig und verstärkt in ehrenamtliche Verantwortung nehmen, damit sie, mit Lernerfahrungen ausgestattet, Verantwortung für die Jugendarbeit der Vereine übernehmen können.
Ziel: Gewinnung von Nachwuchs fürs Ehrenamt
Volker Silberzahn, der Vorsitzende des Sportjugendfördervereins Main-Tauber, Sportkreisjugendreferent Michael Geidl und Hans Sieber, der Geschäftsführer der Arnold-Hollerbach-Stiftung, besuchten die Ausbildung und stellten fest, dass das Sportassistentenmodell der Badischen Sportjugend ein erfolgreiches Angebot zur Gewinnung junger Nachwuchskräfte für das Ehrenamt ist. Die Arnold-Hollerbach-Stiftung sei seit vielen Jahren ein zuverlässiger und unverzichtbarer Partner des Projekts, so die Sportjugend, die mit der Stiftung auch in Zukunft zusammenarbeiten will.
Bei der Sportassistentenausbildung würden neben sozialen und persönlichkeitsbildenden Eigenschaften auch Organisations-, Leitungs-, Team- und Gremienkompetenzen vermittelt, die auch beruflich eingesetzt werden können. Die Verantwortlichen hätten die Tragweite dieser Ausbildungsreihe auf dem Land frühzeitig erkannt und unterstützten dieses Engagement.
Alle Referenten stammen aus dem Kreis
"Mit den beiden Sportjugendservicecentern in Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim stehen außerdem allen Neueinsteigern und Ehrenamtlichen beispielhafte Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen zur Verfügung, die das Freiwilligenengagement nachhaltig fördern, begleiten, unterstützen, professionalisieren und beraten können", so die Sportjugend.
Für die drei Besucher stehe fest, dass das Modellprojekt im Main-Tauber-Kreis greift. Sämtliche Referenten für die Sportassistentenausbildung seien aus dem Main-Tauber-Kreis. Sie hätten bei den Sportjugendvereinen in Mergentheim und Tauberbischofsheim ihr Freiwilliges soziales Jahr abgeleistet und seien heute im Vorstand der Sportjugend tätig. "Ein absolut gewinnbringendes und nachhaltiges Konzept", so die Sportjugend. Geleitet wurde der zehnte Sportassistentenlehrgang von Tobias Dosch. Als Referenten fungierte ein Team um Jasmin Kappes, Timo und Marco Seus.
Forderung: Auch Aufbaulehrgang vor Ort anbieten
In den vergangenen zehn Jahren seien mehr als 180 Sportassistenten ausgebildet worden, die meisten von ihnen weniger als 18 Jahre alt. Ein Teil wolle sich über einen dezentralen Aufbaulehrgang weiter qualifizieren. Bisher seien diese Wochenlehrgänge aber auf der Sportschule Schöneck durchgeführt worden und nicht dezentral an Wochenenden angeboten worden. Hier wünschen sich alle Beteiligten ein Umdenken der Dachverbände, so die Pressemitteilung.
Die meisten der Teilnehmer seien nicht mehr bereit, eine Woche in einer Sportschule zu opfern, sei in den Gesprächen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kurses zum Vorschein gekommen. Dabei könnten die Inhalte des Aufbaulehrgangs größtenteils mit Referenten von vor Ort abgedeckt werden. Die ländlichen Sportkreise Tauberbischofsheim, Mergentheim, Buchen und Mosbach seien von dieser Problematik am meisten betroffen, so die Sportjugend. Man müsse sich vor Augen halten, welch große Anzahl an Übungsleitern den Vereinen hier in den vergangenen Jahren verloren ging.