
Der Rathaussaal im historischen Rathaus in Tauberbischofsheim war bestens gefüllt, als CDU-Kreisvorsitzender Wolfgang Reinhart seine Neujahrsansprache begann. Viele Vertreter aus Politik und Wirtschaft, aber auch Parteimitglieder waren gekommen, um sich auszutauschen und die Neujahrswünsche des Vorsitzenden entgegenzunehmen.
Wie immer begann die Neujahrsrede mit einem Zitat, dieses Mal von Dichtergenie Johann Wolfgang von Goethe, doch dann wurde es konkret. Reinhart ging auf die aktuellen Bauernproteste ein, die auch im Main-Tauber-Kreis in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt hatten. An den Protesten hatte sich der Politiker aktiv beteiligt, denn in seiner Partei stehe laut ihm immer der gegenseitige Austausch im Mittelpunkt.
Europa- und Kommunalwahl stehen an
Der Kreisvorsitzende ließ in seiner Ansprache kein Thema aus – egal ob Flüchtlingspolitik, sinkendes Bruttoinlandsprodukt, Kriege oder Bürokratieabbau, zu allem zeigte Reinhart eine klare Position auf, ohne den politischen Gegner jedoch direkt anzugreifen. Nur zwischen den Zeilen wurde deutlich, dass so langsam der Wahlkampfmodus eingeschaltet wird. Schließlich finden am 9. Juni die Europawahl und die Kommunalwahl mit Gemeinderäten, Ortschaftsräten und Kreisräten in Baden-Württemberg statt.
Nicht nur aus diesem Grund begrüßte Reinhart Andrea Wechsler, die Professorin für Wirtschaftsprivatrecht in Pforzheim ist baden-württembergische Spitzenkandidatin der CDU für die Europawahl. Reinhart warb in diesem Zuge für die Kommunalwahl, zu der die CDU im Februar ihre Kandidatenlisten aufstellen wird. "Ich bitte euch alle mitzumachen und auch für Kandidaten zu werben, denn wir wollen wieder ein starkes Ergebnis erzielen."
Lob für den Landrat für seine Flüchtlingspolitik
Der Redner warb zudem für den ländlichen Raum, der in den letzten Jahren vom Abstellgleis auf die Überholspur gewechselt sei. Großes Lob gab es für den Landkreis und seinen Chef Landrat Christoph Schauder, der in der Flüchtlingspolitik bisher einen "sehr guten Job" gemacht habe. Reinhart bedankte sich auch bei allen Angestellten im sozialen Bereich, denn die Herausforderungen werden nicht kleiner. "Richten wir gemeinsam den Fokus darauf, dass 2024 ein Jahr der Hoffnung, der Zuversicht und des Optimismus sein möge", machte er dem Publikum Mut und forderte zu gegenseitigem Miteinander auf.
Das probten die Gäste dann bei Getränken und kleinen Häppchen, die der Trachtenverein Tauberbischofsheim zur Verfügung gestellt hatte. Für die musikalische Begleitung sorgten die Schülerinnen und Schüler der Richard-Trunk-Musikschule aus Tauberbischofsheim unter ihrem Leiter Christoph Lewandowski.
Die 17-jährige Michelle Fleming begeisterte zu Beginn am Flügel mit "Humoreske", Opus 10 Nr. 5, von Sergei Rachmaninow, Leni Reichel und Melisa Galben (beide elf Jahre alt), gaben vierhändig die Berceuse, op. 56,Nr. 1, von Gabriel Fauré zum Besten und das Geschwisterpaar David und Yasmina Kratzmüller spielte "Tico tico" von Zequinha De Abreu. Die letzten vier werden in der kommenden Woche beim Wettbewerb Jugend musiziert teilnehmen, wofür ihnen Wolfgang Reinhart viel Erfolg wünschte.
